Krieg in Syrien Moskau sieht ukrainische Spur in Syrienkonflikt
Die russische Führung wurde von den plötzlichen Angriffen islamistischer Rebellen auf ihren syrischen Protegé Assad kalt erwischt. Nun richtet sie Schuldzuweisungen an die von ihr überfallene Ukraine.
Moskau - Russland hat der Ukraine die Schuld an der Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien gegeben. „Wir machen darauf aufmerksam, dass es unter den ausländischen Kämpfern, worunter auch viele im postsowjetischen Raum geboren wurden, es offensichtlich nicht ohne ukrainische Spur abging“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Es gebe Informationen, dass der ukrainische Geheimdienst mit den Terroristen zusammenarbeite und Kiew sowohl Drohnen liefere als auch Bedienungsanweisungen dafür gebe.
Am Sonntag hatte das englischsprachige Onlineportal „Kyiv Post“ berichtet, dass der ukrainische Militärgeheimdienst an der Ausbildung islamistischer Rebellen in Syrien beteiligt gewesen sein soll. Laut Sacharowa ist Syrien nicht das einzige Land, in das sich die Ukraine einmischt. Zuvor habe Kiew in afrikanischen Ländern Unruhe hervorgerufen, behauptete sie.
Die von Russland seit fast drei Jahren mit einem Angriffskrieg überzogene Ukraine steht schon im eigenen Land an der Front schwer unter Druck. Moskau ist seit Jahren als bedeutender Akteur politisch und militärisch auf dem afrikanischen Kontinent aktiv. Jahrelang wirkte hier die inzwischen unter den Befehl des Verteidigungsministeriums gestellte Söldnertruppe Wagner.
Syrische Rebellen haben in den vergangenen Tagen bei einer überraschenden Großoffensive größere Teile des Bürgerkriegslands unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die zweitgrößte Stadt Syriens, Aleppo. Sacharowa bekräftigte die anhaltende Unterstützung Moskaus für Machthaber Baschar al-Assad. Russland hatte ihn bereits 2015 durch sein Eingreifen an der Macht gehalten. Auch jetzt fliegt die russische Luftwaffe eigenen Angaben nach wieder intensiv Angriffe auf Ziele in Syrien, darunter auch auf die Großstadt Aleppo.