Ulrike Demmer Neue RBB-Intendantin erhält 220 000 Euro pro Jahr
Ulrike Demmer tritt heute ihr Amt an

Berlin - Die neue Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Ulrike Demmer, kann wie geplant ihr Amt heute antreten. Einen Tag zuvor billigte der Verwaltungsrat der ARD-Anstalt am Donnerstag ihren Dienstvertrag, wie das Aufsichtsgremium mitteilte. Die Journalistin und frühere Vize-Sprecherin der Bundesregierung übernimmt das Amt von Übergangsintendantin Katrin Vernau. Der Rundfunkrat des RBB hatte Demmer am 16. Juni zur neuen Intendantin gewählt.
Vor ihrer Wahl war am 13. Juni dieses Jahres auf dem Online-Portal des RBB ein Artikel erschienen, in dem die Autoren schrieben, dass der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) versuche, auf die Intendantenwahl Einfluss zu nehmen. Zuvor hatte sich Woidke per Brief bei der ehemaligen Intendantin Patricia Schlesinger beschwert, dass die Lausitz – wo sein Wahlkreis liegt – im Programm des Senders zu negativ dargestellt werden würde.
Nach Angaben des Verwaltungsrats wird Demmer künftig ein Grundgehalt von 220 000 Euro im Jahr bekommen. Nach der Hälfte der Amtszeit, also nach 2,5 Jahren, ist eine Erhöhung um 4,5 Prozent vorgesehen. Hinzu kommt ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 10,73 Prozent für eine private Altersvorsorge.
Sollte sich Demmer erfolglos um eine zweite Amtszeit bewerben, steht ihr für zwölf Monate ein Übergangsgeld in Höhe von 71,75 Prozent ihres letzten Gehalts zu.
Damit verdient die neue Intendantin deutlich weniger als Vernau, die laut RBB 295 000 Euro im Jahr bekam. Deren Vorgängerin, die im Sommer 2022 nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft und anderer Verfehlungen fristlos entlassene Patricia Schlesinger, war inklusive umstrittener Boni und Zulagen auf rund 350 000 Euro im Jahr gekommen. Schlesinger hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Demmer war nach einer journalistischen Karriere, darunter beim „Focus“ und zuletzt beim „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ als Leiterin des Hauptstadtbüros, von Juni 2016 bis Dezember 2021 auf Ticket der SPD stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Ob sie Mitglied der SPD war oder ist, ist nicht bekannt. (KNA/uk)