Kommentar zur Wahl-Farce in Russland Putins Ende naht
Tausende protestieren gegen den Diktator.
Niemand, auch nicht Putin selbst, glaubt, dass die Wahl-Farce irgendwas mit Demokratie zu tun hat. Der überragende „Sieg“ des Despoten überrascht naturgemäß keinen. Der mehr oder weniger stille Protest vor und in den russischen Wahllokalen zeigt hingegen, wie viele Russen von Putins Autokraten-System die Nase voll haben. Trotz drohender Repressionen trafen sie sich gestern punkt zwölf Uhr zu Tausenden vor den Wahlurnen. Viele machten die Wahlzettel ungültig, indem sie einfach mehr als (den) einen Kandidaten ankreuzten.
Dafür braucht es im rigiden Putin-System schon eine Portion Mut. Einen Hinweis, wie viele Russen wirklich denken, geben die Wahlergebnisse der Landsleute, die in Tschechien leben (und deshalb vor Verfolgung einigermaßen sicher sind): Putin bekam gerade mal vier Prozent der Stimmen. Sein System hat in der Sache abgewirtschaftet und wird bald auch mit massivster Unterdrückung Andersdenkender nicht aufrechtzuerhalten sein.