terrorismus Sachsens Vize-Ministerpräsident Wolfram Günther: Rechtsextremer Terror bleibt Herausforderung
Zehn Jahre nach Auffliegen der Terrorzelle NSU sieht Sachsens Vize-Ministerpräsident Wolfram Günther (Grüne) rechtsextremen Terror weiter als große Herausforderung im Freistaat.
Zwickau/dpa - "Der Rückzugsort der NSU-Terroristen hieß nicht ohne Grund Sachsen", erklärte Günther am Donnerstag. "Das Versagen der Ermittlungsbehörden damals schmerzt und beschämt." Die Aufgabe, die Unterstützernetzwerke des NSU in Sachsen zu ermitteln, sei nicht abgeschlossen.
CDU, Grüne und SPD wollen laut Koalitionsvertrag die Errichtung eines Erinnerungsortes sowie eines Dokumentationszentrums für die NSU-Opfer unterstützen. Am Nachmittag sollte in Zwickau ein Förderbescheid für ein solches Dokumentationszentrum übergeben werden. Damit soll das Konzept für eine solche Einrichtung vorangetrieben werden.
Das aus Jena stammende NSU-Trio, das für zehn Morde und weitere Straftaten verantwortlich ist, war zunächst in Chemnitz untergetaucht und hatte dann viele Jahre unentdeckt in Zwickau gelebt. Nach dem Suizid von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos nach einem Banküberfall am 4. November 2011 in Eisenach hatte Beate Zschäpe die gemeinsame Wohnung angezündet. Sie wurde später zu lebenslanger Haft verurteilt.
Am Donnerstagabend sollte in Zwickau an die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle erinnert werden: acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Nach dem Gedenken im Dom sollten Kerzen an den Bäumen im Schwanenteichpark aufgestellt werden, die dort für die Opfer gepflanzt worden waren.