TV-Talkshow Teenager kontert Ehe-Retterin aus
Beim TV-Talk fiel es der Sachsen-Anhalterin Hedwig von Beverfoerde schwer, konservative Positionen zu verteidigen.
Magdeburg (sh) l Hedwig von Beverfoerde streitet seit Jahren für die Familie im klassischen Sinn. Zuerst hatte die katholische Freifrau aus dem Jerichower Land deshalb gegen die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften angekämpft – als Mitglied der CDU. Dort ist sie ausgetreten. Nun engagiert sie sich – gemeinsam mit AfD-Vizechefin Beatrix von Storch – in der konservativen Initiative „Demo für Alle“ gegen die „Ehe für alle“. Vergebens, wie jetzt klar ist.
Noch am Donnerstagabend saß Frau Beverfoerde mit am Tisch, als Maybrit Illner in ihrer ZDF-Talkshow die gleichgeschlechtliche Ehe diskutierte.
Die Aktivistin hatte hinreichend Gelegenheit, ihren Standpunkt darzulegen. Kein Parlament und keine Lobbygruppe hätten das Recht, so von Beverfoerde, „die Institution der Ehe, die es vor jedem Staat gegeben hat und Grundlage unserer Kultur und Gesellschaft ist, mit einem Federstrich freizugeben“.
Dass die Ehe Veränderungen unterliege, wollte sie allerdings nicht gelten lassen. Schließlich blieb der Freifrau ein Trumpf: Das Kindeswohl, für das die existierende Ehe das Beste sei.
Widerspruch kam aus berufenem Munde: Der 16-jährige Raphael Zinser nannte das Leben als Pflegesohn von zwei schwulen Männern, seinen zwei Vätern, „ganz normal“. Die irritierte Frau von Beverfoerde beharrte auf dem Recht der Kinder auf Mutter und Vater. Konter des Teenagers: Schwule Paare bekämen das Recht auf ein Kind nur, wenn das Jugendamt sie für verantwortungsvolle Eltern halte. Da war die Aktivistin platt.
Der 16-Jährige hat seit jüngstem auch ein Parteibuch. Er ist in der CDU.