International Trump will mit Putin und Xi über nukleare Abrüstung reden
US-Präsident Donald Trump gibt sich als Friedensfürst. Er möchte mit Russland und China nukleare Abrüstung diskutieren. Und Putin international wieder salonfähig machen.
![Donald Trump will sich mit den Präsidenten von Russland und China zu Gesprächen über nukleare Absrütung zusammensetzen.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/13/852711ce-d125-47bb-aece-28fab783216b.jpeg?w=1024&auto=format)
Washington - US-Präsident Donald Trump hat seine weitreichenden Vorstellungen zur internationalen Kooperation mit den Großmächten Russland und China skizziert. Mit beiden Ländern soll es Gespräche über atomare Abrüstung geben, dazu könne er sich auch ein Dreier-Treffen mit den Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping vorstellen, sagte Trump im Weißen Haus. Eine Rückkehr Russlands an den Tisch der wichtigen Industrienationen (derzeit G7) hält er für angezeigt.
Zu dem Dreier-Treffen mit Xi und Putin solle es kommen, „wenn sich die Dinge beruhigt haben“, sagte Trump. Derzeit sei die weltpolitische Lage sehr aufgeheizt. Er wolle mit beiden einzeln sprechen, aber auch gemeinsam, sagte der Republikaner. „Ich möchte sagen: Lasst uns unseren Militärhaushalt um die Hälfte reduzieren.“ Es sei unsinnig, dass die drei Länder derart viel für Militär und Atomwaffen ausgäben.
Kein Grund für neue Atomwaffen
Es gehe ihm darum, die Zahl der Atomwaffen zu reduzieren, „und auch darum, dass wir nicht so viel Geld für Waffen ausgeben müssen, für militärische Waffen im Allgemeinen“.
„Es gibt keinen Grund für uns, neue Atomwaffen zu bauen. Wir haben bereits so viele“, sagte Trump. „Man könnte die Welt 50 Mal oder 100 Mal zerstören, und wir bauen neue Atomwaffen, und sie bauen Atomwaffen.“ Das Geld könnte anders investiert werden, argumentierte er. Denuklearisierung sei ein „schönes“ Wort.
Trump hebt persönliche Verbindung zu Putin und Xi hervor
Trump betonte, er habe ein gutes Verhältnis sowohl zu Putin als auch zu Xi. „Es geht um Menschen.“ Es sei ihm egal, wer den ersten Schritt mache. Entscheidend sei, was als Ergebnis herauskomme.
Zu einer möglichen Rückkehr Russlands in den Kreis der derzeitigen G-7-Länder sagte Trump: „Ich würde sie gerne wieder dabeihaben“. Der Rauswurf aus den damaligen G8 im Jahr 2014 sei ein „Fehler“ gewesen. Es ginge nicht darum, ob man Russland möge oder nicht, so Trump weiter.
Das Gesprächsformat der sieben großen Industrienationen gibt es seit 1975. Russland wurde 2002 – zur Zeit der Kanzlerschaft Gerhard Schröders – als Vollmitglied in die Gruppe aufgenommen, die für zwölf Jahre G8 hieß. 2014 wurde Russland dann aber wegen der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim kurz vor einem im russischen Sotschi geplanten Gipfeltreffen wieder ausgeschlossen. Seitdem besteht das Format wieder als G7 weiter.
Trump: Hilfreich, wenn Russland Teil der Gruppe wäre
Trump sagte, es sei durchaus möglich, dass es zu dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht gekommen wäre, wenn es noch die G8 gegeben hätte. Moskau überfiel das Nachbarland im Februar 2022. „Ich denke, es wäre sehr hilfreich gewesen und wäre immer noch hilfreich, wenn Russland Teil der Gruppe wäre.“
Auf die Frage, ob die Ukrainer bei geplanten Gesprächen zu einer Beendigung des russischen Angriffskriegs einen Platz am Verhandlungstisch haben würden, erklärte Trump, sie seien „Teil davon“. Beteiligt sein würden neben der Ukraine und Russland „eine Menge Leute“. Er sprach von einer „sehr interessanten Situation“.
Am Mittwoch hatte Trump mit Putin telefoniert. Anschließend sprach er mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. In Washington erklärte Trump nun, jemand habe gesagt, er hätte zuerst mit Selenskyj und dann mit Putin reden sollen. „Das glaube ich nicht“, sagte Trump. Er habe gewusst, dass Selenskyj „einen Deal“ aushandeln wolle, und man habe herausfinden müssen, ob das auch für Putin gelte. „Ich weiß jetzt, dass Russland einen Deal machen will.“