Fachkräftemangel Ärzte aus Mexiko helfen in Sachsen-Anhalt
In Halberstadt wurden vier Mediziner aus Mexiko begrüßt. Weitere Ärzte sollen für den Harz und Burgenlandkreis folgen.
Halberstadt/Nürnberg (dpa) | In Sachsen-Anhalt sollen angesichts des Fachkräftemangels auch Ärzte aus Mexiko bei der medizinischen Versorgung von Patienten helfen. In Halberstadt (Landkreis Harz) wurden am Donnerstag die ersten vier Mediziner begrüßt. Sie sollen in drei Kliniken in der Harzregion voraussichtlich ab 2020 arbeiten. "Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind. Wie wollen Ihnen helfen, den Weg etwas leichter zu machen", sagte Heike Schittko, Leiterin der Arbeitsagentur Halberstadt. Die Mediziner sind über ein Rekrutierungsprojekt der Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, dem Auswärtigen Amt und Qualifizierungsnetzwerken nach Sachsen-Anhalt gekommen.
Es sind eine Kinder- und Jugendmedizinerin, ein Orthopäde und zwei Allgemeinmediziner. "Wir wollen hier arbeiten, wohnen und helfen", sagte der Mediziner Manuel Paz Montesinos (35). Weitere drei Ärzte, die in Mexiko studiert haben, kommen laut Arbeitsagentur in Kürze in den Harz sowie neun in den Burgenlandkreis. Sie müssen nach ihrer Ankunft zunächst einen Fachsprachkurs absolvieren. Zeitgleich gebe es Hospitationen in den Kliniken, bis zur Erlangung ihrer Approbation. Zudem ist den Angaben nach eine weitere Ausbildung zum Facharzt nach den Kriterien, die in Deutschland gelten, angedacht.
Die Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg) versucht seit fünf Jahren, nicht nur Akademiker, sondern auch Angehörige anderer Berufe aus dem Nicht-EU-Ausland nach Deutschland zu holen, um dem Fachkräftemangel abzuhelfen. In Mexiko herrscht den Angaben nach derzeit ein Überangebot an gut ausgebildetem Pflegepersonal. Am Freitag wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Mexiko um weitere Männer und Frauen werben, die nach Deutschland kommen sollen.