Branche schlägt Alarm! Chips und Pommes werden knapp: Folgen des Ukraine-Kriegs immer deutlicher
Nach Öl nun also auch Chips, Pommes und weitere Kartoffelprodukte: Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges lassen weitere Lebensmittel zur Mangelware werden. Nur eins scheint sicher: die Preise steigen.

Magdeburg/DUR/mad - Explosionsartig gestiegene Kosten für Energie und immer teurer werdende Rohstoffe lassen nun auch die kartoffelverarbeitende Industrie Alarm schlagen. Die Branche fürchtet nicht nur weitere Preissteigerungen, sondern insgesamt um ihre Existenz. Die benötigten Agrarrohstoffe würden immer teurer – und vor allem immer rarer. Es fehle vor allem an Sonnenblumen- und Rapsöl, das für die Produktion von Pommes und Chips fast alternativlos sei, so eine Mitteilung des BOGK (Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie).
Für Verbraucher könnte das bedeuten, dass schon bald keine Chips mehr in den Supermarktregalen zu finden sein werden. Auch Pommes dürfte man dann in den Tiefkühltruhen vergeblich suchen. „Signifikante Preiserhöhungen“ seien unausweichlich - selbst wenn sich mögliche Alternativen wie der Ersatz durch Palmöl ergeben würden, so der Verband.
Rund die Hälfte aller weltweiten Sonnenblumenöl-Exporte kommen aus der Ukraine, weitere 25 Prozent aus Russland. Sogar Länder wie Spanien würden Sonnenblumenöl aus der Ukraine importieren. In Deutschland werden 94 Prozent des Bedarfs importiert, denn Hersteller von Sonnenblumenöl gibt es hierzulande so gut wie gar nicht. Normalerweise würde ein Mangel zu höheren Preisen führen, doch im Moment sei das Problem noch größer: Denn es ist fast kein Sonnenblumenöl mehr auf dem Markt, erklärt Horst-Peter Karos, Geschäftsführer des Bundesverbandes.
Pommes und Chips: Höhere Preise sind unausweichlich
Aus Sicht des BOGK sei deshalb nun eine verstärkte Partnerschaft und eine Neukalkulation bezüglich der Vertragsabschlüsse mit dem Handel dringend erforderlich. Es gehe nicht mehr nur darum, zu welchen Preisen produziert werden kann, sondern auch darum, ob die Versorgung der Verbraucher sichergestellt werden kann.
Die Produzenten werden wegen der explodierenden Herstellungskosten jetzt in Verhandlungen mit dem Handel treten. Für die Kunden bedeutet das unterm Strich: Chips und Pommes werden teurer.