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Fischerei Es werden wieder mehr Krabben gefangen

In diesem Jahr sind Nordseekrabben teuer und selten geworden. Inzwischen fangen die Fischer mehr, die Preise sinken. Demnächst könnten Krabben sogar wieder im Discounter angeboten werden.

Von dpa 10.09.2024, 05:00
Fischer fangen wieder mehr Krabben. (Archivbild)
Fischer fangen wieder mehr Krabben. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Oldenburg - Nachdem es im Frühjahr und Sommer kaum Krabben und entsprechend hohe Verbraucherpreise gegeben hat, rechnen Experten mit einer baldigen Kehrtwende. Vor allem in den Niederlanden, aber auch vor der niedersächsischen Küste hätten im August die Krabbenfänge wieder zugenommen, sagte Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg. Die Erzeugerpreise seien bereits deutlich gefallen. „Vor ein paar Monaten haben Fischer für ein Kilogramm Krabben mit Schale noch zehn Euro bekommen, zurzeit sind es fünf Euro“, sagte Oberdörffer. 

Demnächst wieder Krabben im Discounter?

Bis die niedrigeren Preise auch beim Verbraucher ankommen, werde es noch ein wenig dauern. „Jetzt muss das Fleisch erst mal geschält werden“, sagte er. Die Nordsee-Krabben werden hauptsächlich in Marokko verarbeitet. Sobald mehr Ware angeboten werden könne, werden seiner Überzeugung nach auch die Discounter wieder Krabben anbieten. Diese hatten die Schalentiere aus dem Sortiment genommen, „weil die Menge gar nicht da war“, sagte Oberdörffer. Auch manche Restaurants im Norden verzichteten auf Krabbengerichte oder servierten nur geringe Mengen. Andere erhöhten die Preise, an manchen Orten kostete ein Krabbenbrötchen bis zu 15 Euro. 

Fischer in Schleswig-Holstein haben weniger im Netz

Im Vergleich zu Niedersachsen seien die Fänge vor der schleswig-holsteinischen Küste im August deutlich geringer ausgefallen. „Das haben wir so auch schon im letzten Jahr beobachtet. Da haben September und Oktober den Fischern in Schleswig-Holstein die Saison gerettet“, sagte Oberdörffer. 2023 hatten die deutschen Krabbenfischer knapp 6000 Tonnen angelandet. In den Jahren 2000 bis 2015 im Durchschnitt waren es rund doppelt so viel.