Lockdown Handel will flächendeckende Öffnung
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland drängt auf eine Öffnung der Geschäfte. Dies sei "bedenkenlos möglich".
Berlin (dpa) l Trotz steigender Inzidenzzahlen dringt der Handel in Deutschland auf eine flächendeckende Öffnung der Geschäfte. Die Hygienekonzepte und Abstandsregeln im Handel hätten sich bewährt. "Mit ihnen ist eine Öffnung aller Geschäfte schon heute bedenkenlos möglich", sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), am Donnerstag.
Genth betonte, das Robert Koch-Institut habe bestätigt, dass das Ansteckungsrisiko beim Einkaufen gering sei. Er forderte Bund und Länder auf, beim nächsten Corona-Gipfel am Montag "einen Strategiewechsel hin zu einer evidenzbasierten Öffnungsstrategie" zu beschließen. Die höhere Testquote und die Auslastung der Intensivbetten seien dabei unbedingt zu berücksichtigen. "Wir müssen jetzt die flächendeckende Öffnung des Handels angehen und das Impftempo erhöhen. An den Entscheidungen am Montag hängen Existenzen", sagte er.
In einer aktuellen Umfrage des HDE unter etwa 1000 Handelsunternehmen bewerteten die vom Lockdown betroffenen Händler die derzeitigen Maßnahmen im Kampf gegen Corona im Durchschnitt als "mangelhaft". Etwa 80 Prozent von ihnen forderten die vollständige Öffnung des Einzelhandels unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln.
Durch die ersten Öffnungsschritte der vergangenen Woche hätten viele Händler ein kleines Licht am Ende des Tunnels gesehen. Eine Rückkehr in den Lockdown würde ihnen die Perspektive nehmen, die sie dringend bräuchten, warnte Genth. "Und die darf nicht von ihrem Bundesland oder allein der Inzidenzzahl abhängen."