Wirtschaftswende Ifo-Chef fordert Wende bei Staatsausgaben
Wirtschaftswissenschaftler Clemens Fuest stellt eine „Wachstumsagenda 2030“ auf. Die Liste der Vorschläge reicht von Atomenergie bis Zuwanderung.
München - Ifo-Präsident Clemens Fuest fordert eine Trendwende in der Wirtschaftspolitik. „Deutschland steht angesichts neuer geopolitischer Risiken, des fortschreitenden Klimawandels und fehlender Wirtschaftsdynamik vor enormen Herausforderungen“, sagt der Ökonom. „Jetzt müssen viele Themen parallel adressiert werden.“ Vor allem müsse der Staat Investitionen fördern, Effizienz steigern sowie Steuer- und Transfersysteme anpassen. Die Liste der Vorschläge aus dem Ifo Institut in München ist lang, einige durchaus kontrovers.
Fuest nennt die israelische Wirtschaft als Beispiel dafür, wie mit geopolitischen Herausforderungen umgegangen werden könne. Dort finanziere man die hohen Kriegskosten mit einer Mischung aus erhöhter Neuverschuldung, einer Erhöhung der Umsatzsteuer sowie der Kürzung anderer Ausgaben.
So sei es gelungen, trotz aller Krisen die Staatsschulden zu begrenzen, in Bildung zu investieren und eine der weltweit erfolgreichsten Start-up-Strukturen aufzubauen.