Marketing Neue Imagekampagne für Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt war lange das "Land der Frühaufsteher". Nun könnte aus dem Slogan "Modern denken" die nächste Dauerkampagne werden.
Magdeburg (dpa) l Der aktuelle Werbe-Slogan Sachsen-Anhalts zum Bauhaus-Jubiläum "Modern denken" könnte zum Dauerbegleiter werden. Das Land brauche eine neue Dachkampagne, forderte der Chef der Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG), Thomas Einsfelder, am Mittwoch in Magdeburg. Dafür böte sich der aktuelle Slogan "Modern denken" – möglicherweise ergänzt etwa durch "Modern handeln" – durchaus an. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) zeigte Sympathien für diese Idee. Das solle keine Vorfestlegung sein, aber das aktuelle Motto sei durchaus passend für das Landesimage.
Sachsen-Anhalt stellt seine Standortentwicklung derzeit komplett auf neue Füße. Für die IMG gibt es demnach nur noch zwei Ziele: Landesimage verbessern und den Wirtschaftsstandort ausbauen. "Wir müssen gemeinsam nicht nur um Gäste und Unternehmen werben, sondern auch um die besten Köpfe", fasste der oberste Wirtschaftsförderer Einsfelder die Idee zusammen. Dafür müsse sich das Land nach außen dringend einheitlich vermarkten. Das sei nur erfolgreich, wenn die Aktivitäten des Landes, der Kommunen, der Verbände und Kammern unter einer Marke gebündelt seien.
"Mein Anliegen ist es, diese Dachkampagne zu entwickeln und im Markt zu platzieren." Andere Länder seien mit dieser Strategie sehr erfolgreich, sagte Einsfelder. Als Beispiel nannte er "Thüringen entdecken".
Sachsen-Anhalt wirbt derzeit mit wechselnden Slogans zu touristischen Höhepunkten wie dem Luther- oder Bauhaus-Jubiläum. Die Wechsel-Mottos hatten die jahrelang viel belächelte, aber auch sehr bekannte Kampagne "Wir stehen früher auf" abgelöst. Statt "Willkommen im Land der Frühaufsteher" warb Sachsen-Anhalt erst mit "Ursprungsland der Reformation" und aktuell mit "Modern denken". Beim Werben für das Landes-Image hat die Staatskanzlei von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) das letzte Wort.
Mit "Modern denken" sei tatsächlich ein guter Oberbegriff gefunden worden, sagte sein Sprecher am Mittwoch. Mit dieser Werbung zum 100. Gründungs-Jubiläum der Design- und Kunstschule Bauhaus sei man auf einem guten Weg. Die Diskussion über eine Verstetigung der Kampagne "muss sicherlich geführt werden".
Die IMG will sich unabhängig von der Kampagne mit gezielterer Ansprache die Gunst von Unternehmen und Touristen gewinnen. So konzentrierten sich die Bemühungen auf besonders starke Branchen wie Bioökonomie, Medizintechnik oder Chemie. "Wir wollen analysieren, wer in der Wertschöpfungskette noch fehlt und die Lücken ausfüllen", sagte Einsfelder.