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Rügenwalder Mühle "Schinken Spicker" fliegt aus dem Sortiment - Foodwatch: Viele vegane Produkte mangelhaft

Rügenwalder Mühle hat angekündigt, seinen fleischigen "Schinken Spicker" aus seinem Angebot zu nehmen. Was die Gründe sind, welches Produkt den Klassiker ersetzen soll und was eine Studie von Foodwatch damit zu tun hat..

Von Arne Birger Jeske Aktualisiert: 22.01.2024, 15:01
Das vegane Sortiment der Rügenwalder Mühle wächst und wächst. Aktuell erwirtschaftet das Unternehmen 60 Prozent seines Umsatzes mit fleischlosen Produkten.
Das vegane Sortiment der Rügenwalder Mühle wächst und wächst. Aktuell erwirtschaftet das Unternehmen 60 Prozent seines Umsatzes mit fleischlosen Produkten. Symbolbild: IMAGO / Arnulf Hettrich

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR. - Das im niedersächsischen Bad Zwischenahn ansässige Unternehmen Rügenwalder Mühle verändert sein Produktangebot. Ein Klassiker verschwindet aus dem Sortiment, kündigt das Unternehmen an.

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Schinken Spicker muss veganer Variante weichen

Das Unternehmen will seinen veganen und vegetarischen Produkten zukünftig mehr Platz einräumen. Deswegen fliegt der Fleisch-Klassiker "Schinken Spicker" aus dem Sortiment.

Michael Hähnel, Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle, erklärt: "Seit Jahren verschiebt sich der Anteil in unserem Sortiment in Richtung der pflanzlichen Produkte." Da das Unternehmen diesen Erfolgskurs weiter verfolgen will, müssen Produktkapazitäten frei gemacht werden, heißt es weiter.

"Deshalb scheuen wir uns auch nicht davor, einen erfolgreichen Klassiker wie den Schinken Spicker einzustellen, um auf unseren Anlagen noch mehr Platz für pflanzliche Produkte zu schaffen", erklärt Hähnel.

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Pflanzliche Produktpalette wächst immer weiter

Wie die Rügenwalder Mühle bekannt gibt, erweitert sich die vegane und vegetarische Produktereihe stets. Seit 2014 bietet das Unternehmen immer mehr fleischlose Produkte an. Aktuell hat die Rügenwalder Mühle 23 klassische Fleisch- und Wurstwaren sowie knapp 50 vegane und vegetarische Produkte im Sortiment.

Vegan und vegetarisch verkauft sich gut

Wie das Unternehmen auf Anfrage bekannt gab, wurden allein im Vorjahr 20 neue vegane und vegetarische Produkte erfolgreich in den Verkauf gebracht. Die bestätigt auch Claudia Hauschild, Leiterin für Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsmanagement: "Generell auf den Gesamtumsatz gesehen, machen unsere veganen und vegetarischen Produkte aktuell 60 Prozent aus."

Statt dem fleischigen Schinken Spicker wird daher in Zukunft 'Veganer Hauchschnitt' in Bad Zwischenahn produziert.

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Foodwatch: viele vegane Produkte mangelhaft

Allerdings warnt die Verbraucherorganisation Foodwatch auch vor dem Fleischersatz. Dies berichtet das Magazin Watson

Bei einem Lebensmitteltest wurden 15 vegane Produkte auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Hierbei war vor allem der Nutri-Score entscheidend. Dieser zeigt in einer Tabelle von A (grün) bis E (rot), wie gesund Lebensmittel aufgrund der Inhaltsstoffe wirklich sind.

Rauna Bindewald, Juristin und Campaignerin bei Foodwatch, erklärt dazu: "Vegan heißt nicht automatisch ehrlich, auch bei tierfreien Lebensmitteln wird getrickst und getäuscht."

Wie das Ergebnis von Foodwatch offenbart, bekamen nur zwei der 15 getesteten Produkte eine gute Bewertung. Bei vielen waren die Inhaltsstoffe mangelhaft. Sie hatten zum Beispiel zu viele gesättigte Fette, viele Kalorien und hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren und Salz.