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Rüstungsindustrie Rüstungssparte öffnet Diehl neue Wachstumshorizonte

Der Ukraine-Krieg hat in vielen Ländern für ein Umdenken bei den Verteidigungsausgaben gesorgt. Unternehmen wie die Diehl-Gruppe aus Nürnberg profitieren von dem neuen Sicherheitsbedürfnis.

Von dpa 02.07.2024, 14:43
Das Luftabwehrsystem Iris von Diehl Defence.
Das Luftabwehrsystem Iris von Diehl Defence. Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Nürnberg - Der Nürnberger Mischkonzern Diehl wächst dank seiner Rüstungssparte mit dem Luftabwehrsystem Iris-T deutlich. Im Jahr 2023 sei der Konzernumsatz um 10,8 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro geklettert, teilt Finanzvorstand Jürgen Reimer in Nürnberg mit. Allein die Rüstungssparte sei um 41 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gewachsen.

Bereichsvorstand Helmut Rauch erwartet für das laufende Jahr einen neuerlichen Umsatzsprung im Rüstungsbereich von bis zu 40 Prozent. Bis 2026 soll die Schwelle von zwei Milliarden Euro Umsatz erreicht werden. Der Jahresüberschuss erhöhte sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft um 109 Prozent auf 174 Millionen Euro.

Diehl stellt das auch in der Ukraine eingesetzte Luftabwehrsystem Iris-T in mehreren Varianten her. Das System mit einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern gilt als führendes Luftabwehrsystem kurzer bis niedriger Reichweite. Diehl will künftig bis zu zehn der sogenannten Fire Units pro Jahr in den Markt bringen. Insgesamt 19 Länder beziehen Rauch zufolge Produkte aus der Iris-T-Familie für ihre Streitkräfte, die meisten aus der Nato. Daneben verdient Diehl Defence auch mit der Herstellung von Munition.

Neben der Rüstungssparte ist Diehl in Bereichen wie Luftfahrt oder Messtechnik tätig. So stattet der Konzern Flugzeuge mit Lösungen für Gepäckfächer oder Toiletten aus. Insgesamt besteht die Diehl-Gruppe aus fünf Teilkonzernen. Schwächere Umsatzzahlen habe zuletzt der Teilkonzern Controls gemeldet, wo unter anderem Steuerelemente für Haushaltsgeräte und für Wärmepumpen hergestellt werden. Der Markt für Wärmepumpen habe in Zentraleuropa eine Vollbremsung hingelegt, sagt Finanzvorstand Reimer.