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Ausbildung Spitzenreiter der Lehrstellen-Statistik

Unter den zehn gefragtesten Lehrberufen in Deutschland sind die Einzelhandelskaufleute ganz vorn.

20.07.2016, 23:01

Frankfurt/Main (dpa) l Auf dem Ausbildungsmarkt knirscht es inzwischen recht laut: Angebot und Bewerber passen trotz boomender Wirtschaft immer schlechter zusammen, so dass im vergangenen Jahr 41.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben sind und gleichzeitig fast 81.000 junge Leute nicht die gewünschte Lehrstelle gefunden haben. Vor allem einzelne Handwerkssparten tun sich immer schwerer, noch geeigneten Nachwuchs zu finden. Neben der allgemeinen demografischen Entwicklung und der zunehmenden Studierlust ist es Teil des Problems, dass sich die Bewerber immer noch auf eine sehr enge Auswahl möglicher Berufe konzentrieren.

Bürokaufleute, Kfz-Mechatroniker und Einzelhandelskaufleute sind die ewigen Spitzenreiter in der Hitliste der Ausbildungsberufe, deren jüngste Ausgabe das Statistische Bundesamt am Mittwoch veröffentlicht hat. Das hat erst einmal viel mit dem Angebot zu tun, das auch in wirtschaftlich schwächeren Regionen immer noch Autowerkstätten und Handelsunternehmen mit Ausbildungsstellen bereithält.

Infografik: Die beliebtesten Ausbildungsberufe 2015 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista, Referenz

Aber gerade bei jungen Frauen sehen Experten immer noch eine eigentlich nicht gerechtfertigte Konzentration auf bestimmte Berufe mit vergleichsweise geringen Verdienstmöglichkeiten, wie zum Beispiel Friseurin, Verkäuferin oder medizinische Fachangestellte. Weit über die Hälfte aller Lehrverträge junger Frauen (56 Prozent) konzentriert sich laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf die zehn beliebtesten Berufe. Bei den Jungen ist die Verteilung sehr viel breiter.

Aber es bewegt sich was: In immerhin 80 von 105 vom BIBB untersuchten „Männerberufen“ ist der Anteil weiblicher Azubis in den letzten zwölf Jahren gestiegen. Am stärksten war diese Entwicklung bei den Bäckerinnen (2015: 25,9 Prozent Frauen), den Malerinnen und Lackiererinnen (15,9 Prozent) und Tischlerinnen (12,2 Prozent). Umgekehrt hielten sich junge Männer bei typischen Frauenberufen aber weiterhin zurück – auch wegen der meist unterdurchschnittlichen Vergütung. Einen immer größeren Bogen machen die Schulabgänger auch um Berufe im Lebensmittelhandwerk und in der Gastronomie – wegen der unterdurchschnittlichen Ausbildungsvergütung.