Zollstreit Trump macht Druck auf Kanada: „Wir brauchen sie nicht“
Am Wochenende verhängt der US-Präsident Strafzölle gegen den nördlichen Nachbarn Kanada. Ottawa reagiert entsprechend. Vor einem Telefonat mit Amtskollege Trudeau bleibt Trumps Ton rau.
Washington - US-Präsident Donald Trump verschärft im Zuge der Zolloffensive den Ton gegenüber Kanada. „Wir brauchen sie nicht für die Autos. Wir brauchen sie nicht für Bauholz. Wir brauchen sie für nichts. Wir brauchen sie nicht für Energie“, sagte der Republikaner mit Blick auf die Handelsbeziehungen zu Kanada und stellte diese grundsätzlich infrage.
In diesem Zusammenhang wiederholte Trump seine Forderung, den nördlichen Nachbarn zum „51. Bundesstaat“ der USA zu machen und ihm im Gegenzug militärischen Schutz zu bieten – inwieweit er diese Aussage ernst meinte, blieb unklar. Er fügte jedoch hinzu: „Als Bundesstaat gibt es keine Zölle. (...) Ich würde das gerne sehen.“ Einige Leute hielten dies für „weit hergeholt“, sagte Trump weiter. „Viele wollen dieses Spiel nicht mitspielen, weil sie keine hohe Schmerzgrenze haben. Es würde zwar etwas wehtun, aber nicht viel.“
Trump gab an, er werde am Nachmittag (Ortszeit) mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau telefonieren. Der US-Präsident hatte am Wochenende verkündet, ab dem Wochenende weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada zu verhängen. Daraufhin hatte Trudeau Gegenmaßnahmen angekündigt.