US-Firma Tupperware endgültig vor dem Aus? 700 Millionen Dollar Schulden
Mit bunten Schüsseln und Boxen hat Tupperware Haushalte fast rund um den Globus geprägt, mit Verkaufspartys die Vertriebswelt aufgemischt. Nun steckt der US-Konzern erneut in der Krise und fürchtet ums Überleben.
Orlando. - Tupperware steht erneut vor dem Aus. Bereits 2023 war die US-Firma in Schieflage geraten. Nun steht der Hersteller von Frischhalteartikeln laut einstimmigen Medienberichten abermals vor der Insolvenz.
An der Börse stürzte die Tupperware-Aktie um mehr als 50 Prozent ab. Schuld an den Problemen seien langwierige Verhandlungen zwischen der Firma und Kreditgebern, in denen es um den Umgang mit den Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar ging, heißt es in Medienberichten. Jetzt besteht demnach wieder ein großes Risiko, dass die Firma zahlungsunfähig wird.
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Tupperware vor dem Aus? Schon 2023 massive Probleme
Mit Plastikdosen als Verkaufsschlager und Tupperpartys als innovativem Vertriebskanal war der US-Konzern jahrzehntelang sehr erfolgreich, doch mittlerweile stehen die Zeichen schon länger auf Krise.
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Tupperware hatte in der Vergangenheit nach eigenen Angaben bereits Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren begonnen, um Geld aufzutreiben. „Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende“, versprach Chef Miguel Fernandez. Neben hohen Schulden, roten Zahlen und schwindenden Erlösen kämpft Tupperware auch noch mit anderen hausgemachten Problemen. So verpasste es die Firma, den Jahresbericht 2023 pünktlich vorzulegen.
Das könnte zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen und versetzte Aktionäre schon im April 2024 in Alarmstimmung. Die Geschäfte laufen ohnehin schlecht: Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar.
Tupperwareaktie stürzt an der Börse ab
Wie konnte es so weit kommen? Das bald 80 Jahre alte Unternehmen, dessen Gründer Earl Tupper 1946 die Küchenwelt mit seinen bunten „Wunderschüsseln“ aufmischte, steht schon länger mit dem Rücken zur Wand. Die bunten Schüsseln und Boxen von Tupperware haben Haushalte fast rund um den Globus geprägt und es sogar als Design-Klassiker in Museen und Kunstausstellungen geschafft.
Auch in Deutschland verbreiteten sich die luftdicht verschließbaren Behältnisse, deren Kunststoffdeckel beim Schließen den charakteristischen Laut von sich geben, seit den frühen 1960er Jahren rasant. Als Erfolgskonzept erwiesen sich Tuppers Haushaltsprodukte vor allem in Kombination mit Marketing-Genie Brownie Wises Idee der Tupperparty.
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US-Konzern Tupperware: Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar
Doch dieses Modell ist in der Ära des E-Commerce kaum noch zeitgemäß. Während sich der Einzelhandel in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr ins Internet verlagert hat, wo Shopping-Giganten wie Amazon oder Alibaba mit enormer Marktmacht die Preise drücken, setzte Tupperware lange Zeit unbeirrt weiter auf seine klassischen Verkaufswege - und auch auf vergleichsweise teure Produkte.
Erst unter Konzernchef Fernandez, der im April 2020 nach einem Führungschaos übernahm, setzte Tupperware konsequent auf digitale Verkäufe - und war damit zeitweise durchaus erfolgreich. In der Pandemie, als viele Menschen zu Hause ihre Kochkünste ausprobierten, florierte das Geschäft. Doch dieser Boom wirkt inzwischen zunehmend wie ein Strohfeuer.
Das Haushaltswaren-Imperium (12.000 fest angestellte Mitarbeiter weltweit, Umsatz 2022: 1,36 Milliarden Dollar/1,24 Milliarden Euro) aus den USA steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten. Bereits 2023 warnte der Tupperware-Konzern (gegründet 1946 in Orlando/Florida) vor der Einstellung seines Geschäftsbetriebs.