Vorsichtsmaßnahmen Pflicht für Geflügelhalter

Magdeburg (vs/dpa) l Wegen der sich ausbreitenden Vogelgrippe in Deutschland weist Sachsen-Anhalts Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) auf eine besondere Dringlichkeitsverordnung über besondere Schutzmaßnahmen in kleinen Geflügelhaltungen hin, informierte am Donnerstag das Agrarministerium in Magdeburg. Die Verordnung, die vom Bund mit den Ländern abstimmt werde, solle am heutigen Freitag in Kraft treten.

Danach sollen in Geflügelhaltungen mit weniger als 1000 Tieren folgende Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden:

Außerdem werden Geflügelhalter mit weniger als 100 Tieren verpflichtet, täglich die Anzahl verendeter Tiere in einem Register zu dokumentieren. Für Halter von zehn bis einschließlich 1000 Tieren gilt zusätzlich eine tägliche Aufzeichnungspflicht der Legeleistung.

In Teilen Sachsen-Anhalts gilt seit Dienstag die Stallpflicht, um die Geflügelbestände vor der Tierseuche zu schützen. Betroffen sind rund 24 000 Geflügelhalter, die bisher ihre 640 000 Tiere im Freiland oder in Ausläufen gehalten haben. Wegen der Vogelgrippe haben mehrere Länder Europas und Asiens sowie Südafrika Einfuhrsperren für Geflügel und Geflügelerzeugnisse aus Deutschland verhängt. Japan, Südkorea, Hongkong, Bosnien und Herzegowina führen derzeit kein lebendes Geflügel und kein Geflügelfleisch mehr ein. Außerdem bestehen wegen früherer Seuchenausbrüche noch Handelsbeschränkungen mit weiteren Ländern, darunter Teilen der Eurasischen Union (Russland, Weißrussland, Kasachstan, Armenien und Kirgistan).

Am gestrigen Donnerstag hat auch Baden-Württemberg die Stallpflicht für Haus- und Nutzgeflügel eingeführt. Bislang haben Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen eine landesweite Stallpflicht angeordnet. In anderen Bundesländern umfasst sie nur spezifische Regionen. Am Bodensee sind bisher 229 tote Vögel entdeckt und 175 davon positiv auf das Vogelgrippe-Virus H5N8 getestet worden.