Autonomes Fahren Wer ist bei einem Crash verantwortlich?
Der Entwicklungschef von Fahrassistenzsystemen bei Audi, Alejandro Vukotich, über den langen Weg des autonomen Autos auf die Straße.
Halle l Alejandro Vukotich leitet bei Audi in Ingolstadt den Entwicklungsbereich für Fahrassistenzsysteme. Mit ihm sprach Volksstimme-Reporter Dominik Bath.
Herr Vukotich, wann wird in Deutschland das erste selbstfahrende Auto am regulären Verkehr teilnehmen?
Alejandro Vukotich: 2017 werden wir mit dem Park- und dem Staupiloten die ersten pilotierten Assistenzsysteme auf den Markt bringen. Bei Prognosen zum vollautomatisierten Fahren sind wir zurückhaltend, weil bis dahin noch einige technische und rechtliche Hürden zu meistern sind.
Woran arbeiten Sie noch?
Wir feilen zurzeit an technischen Systemen, die auch mit höheren Geschwindigkeiten und komplexeren Fahrsituationen klarkommen. Ein Auto wird künftig in der Lage sein, alle Fahraufgaben des Fahrers zu übernehmen, wenn der Fahrer es wünscht. Doch dafür muss das Auto mehr sehen als das, was es heute sieht.
Deutsches Recht lässt autonomes Fahren heute noch nicht zu. Wird sich das ändern?
Wir gehen davon aus. Ansonsten würden wir diese Investitionen nicht tätigen. Wir haben eine kooperative Zusammenarbeit mit dem Gesetzgeber und suchen zusammen mit der Politik nach Lösungen.
Wie teuer werden selbstfahrende Autos sein?
Die Autos werden sich preislich in etwa auf dem heutigen Niveau bewegen.
Wer haftet bei Verkehrsunfällen mit selbstfahrenden Autos?
Audi geht es nicht darum, den Fahrer zu entmündigen. Der Kunde wird die Möglichkeit haben, selbst zu fahren. Bei Unfällen ist der verantwortlich, der gefahren ist. Wenn ein Crash auf den Ausfall der Technik zurückzuführen ist, dann müssten wir dafür geradestehen.