„Mrija 2.0“ Antonow plant einen Neubau der zerstörten AN-225
Auf dem Flughafen Hostomel bei Kiew steht noch immer das Wrack der zerstörten Antonow AN-225. Das einst größte Flugzeug der Welt war bei der Invasion der russischen Armee zerstört worden. Nur das Heck der Maschine blieb intakt. Nun plant das Unternehmen den Neubau.
Kiew/Halle (Saale)/DUR/slo – Die von der russischen Armee zerstörte Antonow AN-225 soll wieder aufgebaut werden. Wie „Flugrevue“ unter Berufung auf den Konzern „Ukroboronprom“ und die Fluggesellschaft „Antonow“ berichtet, haben die Planungen für einen Neuaufbau des Riesenfliegers begonnen.
„Einige Grundelemente für die Flugzeugzelle“ seien vorhandeln, erklärte Antonow in einer Stellungnahme, aus der die „Flugrevue“ zitiert. Seit dem russischen Rückzug Mitte April könne das Wrack eingehend untersucht werden. Noch sei aber nicht klar, ob und wie viele Komponenten der ursprünglichen Maschine wieder genutzt werden könnten. Welche Rolle die Teile einer nie fertiggestellten zweiten AN-225 dabei spielen könnten, dazu macht Antonow weiter keine Angaben.
Die Wiederherstellung des „Mriija“ genannten Flugzeuges sei eine „zentrale Aufgabe“ für das Unternehmen. Dabei müsse aber auch sichergestellt werden, dass ein neues Flugzeug alle technischen Anforderungen der heutigen Zeit erfülle. Das Projekt könne zudem nur mit internationaler Zusammenarbeit funktionieren.
Allerdings ist völlig unklar, ob und wie das Projekt realisierbar ist. Denn die Ukraine wird weiter von Russland angegriffen. Zudem wird der Neuaufbau der AN-225 auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Geld, das die Ukraine wohl vorerst an anderen Stellen benötigen wird.
Am 24. Februar hatten die russischen Invasionstruppen überraschend den Flughafen Hostomel bei Kiew angegriffen und dabei das einst größte Flugzeug der Welt zerstört. Im Gegensatz zu anderen Antonow-Fliegern hatte das Unternehmen die AN-225 nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen können, da ein Triebwerk demontiert war.
Laut Schilderungen des Unternehmens hatten die Ingenieure die AN-225 zwar in der Nacht wieder flugfähig gemacht. Der geplante Abflug scheiterte durch den russischen Angriff nur um wenige Stunden.
Die AN-225 war ein Einzelstück. Entwickelt wurde das Flugzeug in den 80er Jahren, um die sowjetische Raumfähre Buran Huckepack transportieren zu können. Nach dem Ende der Sowjetunion und dem Aus der Buran-Raumfähre wurde auch die AN-225 eingemottet.
2001 wurde das Flugzeug jedoch von einer privaten Gesellschaft reaktiviert und war seitdem als Frachtflugzeug im Einsatz. Rund 250 Tonnen Fracht konnte das Flugzeug auf einmal transportieren. Zuletzt war das Flugzeug vor allem im Einsatz, um medizinisches Gerät und auch Corona-Masken zu transportieren. Dabei machte die AN-225 auch regelmäßig am Flughafen Halle/Leipzig Station.