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Landwirtschaft Bauern brauchen Hilfe

Der EU-Abgeordneter Arne Lietz (SPD) spricht im Interview über die Dürre und die Folgen für die Landwirtschaft.

Von Steffen Honig 25.08.2018, 01:01

Magdeburg l Der Wittenberger EU-Abgeordnete Arne Lietz (SPD) will den Klimaschutz auch im Interesse der dürregeplagten Landwirtschaft vorantreiben. Mit ihm sprach Steffen Honig.

Volksstimme: Sie waren in den vergangenen Wochen quer durch das ausgedörrte Sachsen-Anhalt unterwegs. Was kann Europa bei der Regulierung der Schäden für die Landwirtschaft besser machen?
Arne Lietz: Es würde den Landwirten sehr helfen, wenn die EU-Grundförderung zeitiger im Jahr ausgezahlt werden könnte. Die EU-Kommission sollte europäischen Landwirtschaftsbetrieben ermöglichen, eine Abschlagszahlung in Notfällen bereits im Oktober abzurufen, um Ernteausfälle auszugleichen. Das ist aber schwierig, weil die vorgeschriebenen Prüfverfahren erst nach dem Ernteende abgeschlossen werden können. Ich werde mich dafür einsetzen, hier Verbesserungen zu erreichen.

Dürre, Hitze, Klima – all das hängt unmittelbar zusammen. Sie haben im Europaparlament jüngst den Bericht zur EU-Klimadiplomatie vorgestellt. Zu welchen Schlüssen kommt das Papier?
Die Dürre ist aus unterschiedlicher Richtung mit dem weltweiten Klimawandel in Verbindung gebracht worden. In Europa sehen wir derzeit Regionen von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, die bislang nicht zu gefährdeten Bereichen gehört haben. Die aktuelle Trockenheit in Deutschland, aber punktuell heftige Niederschläge, zeigen einmal mehr, dass wir bei der Umsetzung der Klimaziele keine Zeit verlieren dürfen. In dem Bericht wird festgehalten, dass Klimadiplomatie in allen Bereichen internationaler Politik verankert werden muss.

Sie haben den Klima-Report in New York UN-Generalsekretär Antonio Guterres übergeben. Ein symbolischer Akt oder mehr?
Antonio Guterres hat uns gegenüber betont, dass die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens weltweite Priorität hat und noch viel energischer angegangen werden muss, wenn die Erderwärmung tatsächlich auf 1,5 Grad reduziert werden soll. Ansonsten kann auch das 2-Grad-Ziel für dieses Jahrhundert nicht eingehalten werden. Es drohe die Gefahr, dass die Weltgemeinschaft die daraus folgenden katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt nicht mehr unter Kontrolle bringen könne. Ich denke, das sind klare und notwendige Worte.