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Enercon Gürth spricht von "asozialer Raffgier"

Detlef Gürth, Sachsen-Anhalts Landeschef der Mittelstandvereinigung, kritisiert den geplanten Stellenabbau bei Enercon.

Von Michael Bock 10.11.2019, 15:20

Magdeburg l Sachsen-Anhalts Landeschef der Mittelstandvereinigung, Detlef Gürth, hat den geplanten Stellenabbau beim Windkraftanlagenhersteller Enercon heftig kritisiert. „Enercon ist ein Beispiel für asoziale Raffgier", sagte der CDU-Landtagsabgeordnete am Sonntag der Volksstimme. Enercon sei allein am Standort Magdeburg seit 2007 mit mehr als sieben Millionen Euro aus Steuergeld subventioniert worden, sagte er.

In der Region aber habe Enercon „null soziales Engagement" gezeigt. „Jeder Handwerksmeister hat mehr für seine Heimatregion gemacht als der Milliardenkonzern Enercon", sagte Gürth.

Am Freitag war bekannt geworden, dass Enercon nach Absatzeinbrüchen bis zu 3000 Stellen streichen will, davon 1500 am Standort Magdeburg.

Enercon-Sprecher Felix Rehwald sagte am Wochenende, das Unternehmen habe 2018 erstmals ein Minus verbucht und einen Verlust von 200 Millionen Euro geschrieben. Für das laufende Jahr werde ein noch höherer Verlust im dreistelligen Millionenbereich erwartet.

Deutschlandweit habe das Unternehmen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres nur 65 Windkraftanlagen errichtet, 2017 seien es noch 711 gewesen. Im Laufe der Woche seien Gespräche von Enercon mit Landes- und Bundespolitik geplant.

Weltweit beschäftigt der Enercon-Verbund nach eigenen Angaben etwa 18.000 Mitarbeiter.