Gender-Debatte Audi setzt auf geschlechtergerechte Sprache
"Audianer_innen" statt "Audianer"? Der Ingolstädter Audi-Konzern setzt in einem neuen Mitarbeiter-Leitfaden auf gendersensible Sprache.
Ingolstadt l Der Autokonzern Audi setzt künftig stärker auf eine geschlechtergerechte Sprache. In einem Leitfaden empfielt der Autohersteller aus Ingolstadt seinen Mitarbeitern, gendersensibel zu kommunizieren und zum Beispiel den sogennanten "Gender Gap" mit Unterstrich zu nutzen. Aus "Audianern" würden so "Audianer_innen". Zuerst hatte die "Augsburger Allgemeine" über die Neuregelung berichtet.
"Der Gender Gap schafft Raum für alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten", zitiert die "FAZ" Antonia Wadé aus der Audi-Projektgruppe "Gendersensible Sprache". Mit der Verwendung des Unterstrichs sollen nicht nur Männer und Frauen angesprochen werden, sondern auch solche Personen, die sich in keiner der Kategorien wiederfinden. Als Orientierungshilfe für seine Mitarbeiter gab der Autohersteller eine 13-seitge Broschüre heraus.
In den sozialen Netzwerken wurde die Entscheidung kontrovers diskutiert. Während viele Nutzer die Nachricht als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer inklusiveren Sprache begrüßten, trendete zwischenzeitlich auch der Hashtag "#GenderGaga".
Mit seinem Vorstoß hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit steht der Autokonzern nicht allein da. Auch der Bundestag erlaubt künftig den Gender-Stern, den Doppelpunkt und weitere geschlechtergerechte Formen in Anträgen, Entschließungsanträgen und Begründungen von Gesetzesentwürfen, berichtet der "Tagesspiegel".