Gründernetzwerk Magdeburger eröffnet Loft für Start-Up-Ideen
Im ersten Start-Up-Loft in Magdeburg sollen Innovationen aus Sachsen-Anhalt gefördert und Gründer unterstützt werden.
Magdeburg l Ein Büro in Magdeburg mit Kicker-Tisch, bunten Bildern an den Wänden, einer Vintage-Couch und Apple-Rechnern: Das erste Start-Up-Loft in Magdeburg ist alternativ und bietet Gründern mit einer innovative Idee den Raum für Weiterentwicklung sowie zum Treffen mit anderen Gründern. Initiator des Lofts und ebenfalls Start-Up-Unternehmer ist Phillipp Müller.
Das Start-Up-Loft soll als sogenannter Inkubator dienen, in dem Gründer von der Start-Up-Idee bis nach der Gründung unterstützt werden, erklärt Phillipp Müller. Der 30-jährige, gebürtige Magdeburger ist selbst Gründer von den Start-Ups Drivar und Motion-Drive, auf denen Sportwagen geteilt und gemietet werden können. Bereits zu Abitur-Zeiten gründete Müller seinen ersten Online-Shop für Motorradteile.
Phillipp Müller ist in den vergangenen Jahren bei Treffen mit anderen Gründern immer wieder aufgefallen, dass es keinen Ort in Magdeburg gibt, an dem Gründer von anderen Gründern unterstützt werden. Aus der Idee einen solchen Platz anzubieten, wurde der konkrete Plan, dort das erste Start-Up-Loft zu eröffnen. Im Oktober 2017 ist er in die Immobilie an der Ölmühle 8 in Magdeburg eingezogen.
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Obwohl die Start-Up-Szene 2018 schon größer, als vor zwölf Jahren ist, als Müller zum ersten Mal gründete, ist sie in Sachsen-Anhalt noch immer klein. 2017 kamen nur 1,9 Prozent aller Start-Ups in Deutschland aus Sachsen-Anhalt. Dies belegen die Zahlen des Deutschen Start-Up-Monitors, der Datenbank des Bundesverbands Deutscher Start-Ups.
Philllipp Müller sagt, dass er die Start-Up-Szene in Sachsen-Anhalt stärker vernetzen möchte. So begegnen sich beim ersten Netzwerk-Treffen im Start-Up-Loft in Magdeburg unter anderem Patrick Trübe, der mit seinem Start-Up "kilenda" in der Szene in Magdeburg bereits etabliert ist, und Karmand Abdallah, der noch Student ist. "Von so einem Austausch können beide profitieren", sagt Initiator Müller. Etablierte Start-Up-Unternehmer geben ihr Wissen aus eigenen Gründungen direkt an neue Start-Up-Gründer weiter. Diese wiederum geben neue Impulse für die bereits Gründungserfahrenen.
Der größte Vorteil der Gründer-Szene in Sachsen-Anhalt sind die Fördermittel, die nur mit unter wenig Konkurrenten geteilt werden müssen. Das bestätigt der Start-Up-Berater der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, Jonas Crackau. 25 Prozent der im Universitätszentrum der Magdeburger Universität ansässigen Start-Ups finanzieren sich aus Fördermitteln der Existenzgründungsoffensive des Landes und der EU.
Andere Start-Ups finanzieren sich durch externe Investoren oder, wie in dem Fall des Magdeburger Start-Up-Lofts, durch den Inkubator, in dem ihre Ideen entstehen, selbst. Phillip Müller bietet den Start-Ups die Finanzierung in der ersten Phase, der sogenannten Seed-Phase, aus privaten Mitteln an, die seine eigenen Start-Ups eingebracht haben. Nach ungefähr einem Jahr sind die Start-Ups finanzierungstechnisch auf sich selbst gestellt. Ausgestattet sind sie allerdings mit dem Know-How der anderen Gründer und neue Ideen können entstehen.
Genug Raum zum gemeinsamen Arbeiten von zu vielen Gründern aus dem Netzwerk gibt es im Start-Up-Loft jedoch nicht. In der Mitte steht ein Tisch mit Arbeitsplätzen für bis zu sechs Unternehmer. "Man muss als Gründer manchmal rausgehen und andere Leute treffen", erklärt der durch „kilenda"-Etablierte Patrick Trübe, der ab und an im Magdeburger Start-Up-Loft arbeitet. "So erhält man wieder Impulse für eigene Ideen". Netzwerk-Abende, an denen auch noch mehr als die beim ersten Treffen versammelten sechs Gründer anwesend sind, sollen in Zukunft regelmäßig stattfinden.
Noch während des ersten Netzwerktreffens entsteht bei Phillipp Müller eine neue Idee: Alle Start-Ups sollen auf einer Internetseite vernetzt werden. "Das musst du dir sofort aufschreiben", sagt Patrick Trübe. "Genau so soll es laufen", antwortet Phillipp Müller und lacht.