Leistungszentrum Experten machen Mittelstand digital
Der Wissenschaftshafen in Magdeburg bekommt Zuwachs. Dazu eröffnet das „Leistungszentrum für intelligente Arbeitssysteme“ (Lia).
Magdeburg l Die Digitalisierung stellt Wirtschaftsunternehmen auch in Sachsen-Anhalt vor immer größere Probleme. Für die neuen technischen, personellen und planerischen Herausforderungen gibt es am Magdeburger Wissenschaftshafen Lösungen.
Um sowohl Mittelständlern als auch anderen interessierten Unternehmern zu helfen eröffnet dort das Leistungszentrum für intelligente Arbeitssysteme, kurz Lia. Gegründet wurde das Zentrum in der Niels-Bohr-Straße 1 vom Refa-Landesverband Sachsen-Anhalt, der sich vor allem auf Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung spezialisiert, in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
„Wir wollen Unternehmen innovative Wege aufzeigen, ihre Arbeit zu optimieren“, erklärt Dr. Uwe Gründler, Vorsitzender vom Refa Sachsen-Anhalt. In erster Linie sei es das Ziel, Unternehmen in die digitalisierte Zukunft zu begleiten.
Wer sich beim Lia meldet, kann konkrete Wünsche äußern, wie beispielsweise die Steigerung der Produktivität. Das Lia hilft aber auch, wenn das Problem erst noch gefunden werden muss. „Dann schauen wir uns das Unternehmen an, untersuchen die Produktionsprozesse und machen Vorschläge“, erläutert Gründler. Spezialisiert ist das Lia auf intelligente Arbeitssysteme. „Das sind Systeme, die automatisch dazu lernen“, sagt Gründler. Dadurch können Arbeitsschritte erleichtert und der Gewinn maximiert werden. So gibt es beispielsweise Lagersysteme, die automatisch erkennen, welche Produkte gefragter sind und welche nicht und das bei zukünftigen Nachbestellungen berücksichtigen.
Für die Umsetzung der Lösungen setzt das Refa auf die Universität und das Fraunhofer-Institut als Kooperationspartner. Darüber hinaus gebe es ein großes Netzwerk an Spezialisten. Auf diese könne je nach Unternehmensbedarf zurückgegriffen werden.
In die Änderungen der Unternehmensarbeit müssen auch die Mitarbeiter mit einbezogen werden. „Der Mensch muss bei aller Digitalisierung weiter im Mittelpunkt stehen“, sagt Gründler. Dazu gehören neben den Schulungen, die zu neuen Systemen angeboten werden, auch gesundheitliche Faktoren.
Es gibt beispielsweise psychische Belastungsanalysen, in direkter Zusammenarbeit mit der Universität. „Nur ein gesunder Mitarbeiter, ist ein leistungsfähiger Mitarbeiter“, meint Gründler.
„Wir sind der einzige Verband in Deutschland, der die Neutralität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer so garantieren kann“, sagt Gründler. Sowohl Arbeitgeber, als auch Gewerkschaften seien in die Prozesse des Refa involviert.
Zusätzlich bietet das Lia auch Social-Media-Beratung, Suchmaschinenoptimierung sowie Informationen über Datensicherheit und Marketingberatung an. „Das kann auch schon für kleinere Unternehmen reizvoll sein“, sagt Cornelia Keil, vom Refa-Landesverband.
Dass die Hilfe bei der Digitalisierung gefragt ist, zeigt sich dadurch, dass bereits vor der Eröffnung zehn Unternehmen angekündigt haben, das Angebot des Lia in Anspruch nehmen zu wollen. Ein Zeitproblem gebe es deswegen aber nicht, versichert Gründler. Die vier administrativen Mitarbeiter, die derzeit im Lia beschäftigt sind, hätten noch genügend Kapazität weitere Unternehmen zu unterstützen.