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Wirtschaftsforschung Subventionen machen unproduktiv

Schluss mit der Förderung ländlicher Räume und Schluss mit dem Prinzip: Subventionen für Arbeitsplätze. Das sagt IWH-Chef Reint Gropp.

03.03.2019, 23:01

Halle (dpa/ak) l Für ihn ist das die Konsequenz aus einer Studie seines Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, die er laut ARD am 4. März vorstellen will. Gefördert werden solle nur noch Infrastruktur und Bildung in Städten.

Die wesentlichen Ergebnisse hatte er bereits im vergangnen Jahr vorgestellt. Danach interpretiert er die nach wie vor niedrigere Produktivität in den neuen Ländern neu. Bisher wurde sie vor allem mit der fehlenden Großindustrie und besonders renditestarken Unternehmen im Osten erklärt. Laut der IWH-Studie sollen jedoch auch Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten im Westen mehr als fünf Prozent produktiver sein als Ost-Firmen. Bei Betrieben bis 250 Mitarbeiter sind es schon fast 20 Prozent. Bei noch größeren Firmen liegt der Abstand durchschnittlich bei 25 Prozent.

Gegenüber der „Märkischen-Oderzeitung“ hat Gropp seine Thesen zugespitzt: „Wenn in Westdeutschland ein Arbeitnehmer an der Maschine steht, sind es in Ostdeutschland zwei“. Es handele sich um zusätzliche Arbeitnehmer, die ohne Subventionen nicht eingestellt worden wären.

Widersprochen hat ihm bisher Joachim Ragnitz von der Dresden-Niederlassung des angesehen Instituts für Wirtschaftsforschung. Er sieht eher einen Teufelskreis aus niedrigen Preisen und niedrigen Löhnen im Osten, der sich auf die Produktivität auswirkt. Die größere Effizienz von Förderung in Zentren ist unbestritten.