Kommissarin Lucas - Löwenherz

Berlin (dpa) - Es ist ein schrecklicher Tod: Eine Frau verbrennt auf einem Feld nahe einem Hotel in ihrem Auto. Für Kommissarin Lucas (Ulrike Kriener) und ihr Team zeichnet sich schnell ab, dass das kein Unfall gewesen sein kann. Denn der Kleinwagen wurde offensichtlich in Brand gesteckt, als Opfer Carla Franz im Inneren noch am Leben war.

Die Ermittlungen führen zu dem Motel, in dem die Ex-Schönheitskönigin ein Zimmer gehabt hatte. Betreiber sind Marc Pröll (Shenja Lacher) und seine Frau Katrin (Karolina Horster). Auch Marcs Bruder Theo, der das Down-Syndrom hat, wohnt dort. Und als sich herausstellt, dass er in der Tatnacht eine Auseinandersetzung mit der Frau hatte, gerät Theo (Jonas Sippel) ins Visier der Polizei. Das Zweite zeigt den Krimi am Samstag um 20.15 Uhr - eine Wiederholung von 2017.

Im Blickfeld der Ermittler ist aber auch Schönheitschirurg Alexander Krayenberg, der preisgünstige osteuropäische Mediziner bei sich arbeiten lässt. Und so bewegen sich die Recherchen von Kommissarin Lucas und ihrem Team zwischen den Welten des glamourösen Schönheitschirurgen und der Familie Pröll, die um ihr Existenzminimum kämpfen muss. Wenig Hilfe zu erwarten haben die Polizisten vom Ehemann des Opfers, Holger Franz (Thomas Limpinsel), der in tiefe Trauer versunken scheint.

Der Krimi versucht zu viele Themen in eine Geschichte zu packen: die Kluft zwischen Arm und Reich, Ärztepfusch, Schönheitswahn und auch die ethisch problematische pränatale Diagnostik. Denn Katrin Pröll ist schwanger, und mit Blick auf Marcs Bruder Theo empfiehlt die Ärztin einen Test auf Trisomie 21, den Marc entschieden ablehnt. Doch alle diese Themen werden von den Schauspielern recht statisch abgewickelt, die Diskussion der gesellschaftlichen und menschlichen Probleme wirkt aufgesetzt.

Mit schauspielerischer Lebendigkeit ragt hingegen Jonas Sippel heraus, der Theo eine emotionale Tiefe verleiht. "Beim Thema Trisomie 21 und Abtreibung musste ich schon schlucken", meinte der 23-Jährige in einem Interview zur Erstausstrahlung. Sippel wurde ebenfalls mit dem Down-Syndrom geboren. "Aber ich war vorgewarnt, das Thema gab es schon in einem Theaterstück." S

ippel steht schon seit einigen Jahren auf der Bühne des integrativen Theaters "RambaZamba" in der Berliner Kulturbrauerei. "Ich habe bei den Dreharbeiten aufgedreht!" Von einer Rolle in einem Fernsehfilm habe er schon lange geträumt. "Und jetzt habe ich einfach die Chance genutzt, dabei zu sein."

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