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Jahresausstellung zeigt bis zum 10. August Drucke aus Weimar und Objekte aus der Vorgeschichte der Presse 100 Jahre Cranach-Presse - Buchkunst in Anna-Amalia-Bibliothek

28.03.2013, 01:17

Weimar (dpa) l Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar widmet ihre Jahresausstellung dem Thema Buchkunst. "Drucke der Weimarer Cranach-Presse" ist die Exposition überschrieben, die von heute an im Renaissancesaal des Weltkulturerbes zu sehen sein wird.

Im Juli 1913 gründete der Kulturmäzen, Schriftsteller und Diplomat Harry Graf Kessler (1868-1937) das Unternehmen. Dank seiner internationalen Verbindungen bestimmte die Cranach-Presse innerhalb kürzester Zeit Typographie und Buchkunst in Europa mit, teilte die Klassik-Stiftung Weimar gestern mit.

Kessler arbeitete mit profilierten Künstlern wie Eric Gill, Aristide Maillol und Henry van de Velde zusammen. Als Illustratoren engagierte er auch Marcus Brehmer, Edward Gordon Craig und George Grosz.

Neben Hauptstücken wie Shakespeares "Hamlet" und den Eklogen Vergils, einem Sammelwerk von zehn antiken Hirtengedichten, sind bis zum Sommer auch Objekte aus der Vorgeschichte der Presse zu sehen. Darunter ist eine Vorzugsausgabe von Friedrich Nietzsches "Zarathustra". Politische Texte aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg verdeutlichen das Engagement des Politikers und Diplomaten Kessler, der 1933 nach Paris ging, wo er das Ende des NS-Regimes abwarten wollte. 1937 starb er in Lyon. Der Name Cranach-Presse geht auf Kesslers Privatadresse in der Weimarer Cranach-Straße zurück.

Die Ausstellung ist bis zum 10. August dienstags bis sonntags 9.30 bis 17 Uhr geöffnet.