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Berliner Gropius-Bau zeigt in einer neuen Ausstellung sowjetische "Baumeister der Revolution" Avantgardistische Architektur, die kaum bekannt ist

05.04.2012, 03:17

Berlin (dpa) l Monumental und klassizistisch - so wird sowjetische Architektur meist beschrieben. Die Berliner Ausstellung "Baumeister der Revolution. Sowjetische Kunst und Architektur 1915-1935" zeigt Beispiele ganz anderer, avantgardistischer Baukunst, die in Europa nur wenig bekannt sind.

Auch in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjet- union seien die Namen der meisten Architekten heute weitgehend vergessen, heißt es in der Ankündigung der Ausstellungsmacher. Zu sehen sind Zeichnungen sowie historische und zeitgenössische Fotografien, die die Geschichte einzelner Bauwerke erzählen. Die Ausstellung öffnet morgen und ist bis zum 9. Juli zu sehen. Künstler der frühen Avantgarde wie El Lissitzky, Gustav Kluzis, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko und Wladimir Tatlin beschäftigten sich seit 1915 mit Fragen von Form, Raum und Materialien. Die Architekten Nikolai Ladowski, Wladimir Krinski, aber auch der Maler Rodtschenko machten erste Entwürfe für die Stadtplanung und für Kommune-Häuser.

Mit dem Aufbau der neuen sowjetischen Gesellschaft entstanden Arbeiterclubs, kollektive Wohnanlagen oder staatliche Großkaufhäuser. Kraftwerke und Industrieanlagen sollten dazu beitragen, das Land zu modernisieren. Mitte der 30er Jahre veränderte sich das politische Klima in der Sowjetunion massiv. Die Avantgarde geriet in Vergessenheit.