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Kulturhauptstadt Keine Bewerbung aus Halle

Der Stadtrat Halle hat sich gegen eine Bewerbung als Europas Kulturhauptstadt 2025 entschieden.

21.06.2017, 16:56

Halle (dpa) l Die Stadt Halle wird sich nicht um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2025" bewerben. Das hat der Stadtrat am Mittwoch beschlossen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte 2016 die Idee, Halle solle sich angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft unter dem Motto "Vernetzte Stadt" um den Titel bei der Europäischen Union bewerben.

23 Stadträte stimmten dagegen, 20 dafür und vier enthielten sich der Stimme. Zuvor gab es eine kontroverse Diskussion um den Nutzen und die Kosten – in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro – allein der Bewerbung. Es fehle ein schlüssiges Konzept. Wiegand warb zuvor im Stadtrat eindringlich für eine Bewerbung. Es gehe dabei nicht nur um die Kultur in der Stadt sondern um die Chance, viele Teile der Stadt zu verändern.

"Halle hat sich eine Riesenchance vergeben und für die nächsten Generationen. Schade", sagte Stefan Rosinski zum Abstimmungsergebnis im Stadthaus. Er hat den Beirat geleitet, der im Vorfeld der Abstimmung um eine Bewerbung vom Stadtrat eingesetzt worden war. "Jetzt ist Schluss mit einer Bewerbung", erklärte er die Folgen des Votums des Stadtrates. Rosinski ist Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH (Halle).

Rund 40 Menschen haben nach seine Angaben ein Jahr lang mit viel Engagement an der nun abgelehnten Beschlussvorlage für den Stadtrat gearbeitet.

Indes wird sich Magdeburg um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2025" bewerben. Die Stadt wird dabei laut Koalitionsvertrag vom Land unterstützt. Halle hatte sich bereits einmal um den Titel für das Jahr 2010 beworben, damals mit der Vielfalt und Tradition an Kultur und Wissenschaft. In der Endrunde schied die Kommune aus. In der Universitätsstadt leben rund 235.000 Menschen.