Goslar, Osterwieck und Halberstadt So viel Harz steckt in "Monuments Men"
Erst hieß es: Hollywood im Harz. Nun heißt es: Der Harz in Hollywood.
Nachdem George Clooney im Frühjahr 2013 in Halberstadt, Osterwieck und
Goslar drehte, kommt sein Werk "Monuments Men" am 20. Februar in die
deutschen Kinos. Volksstimme hat den Film vorab gesehen und verrät, wie
viel vom Harz nach dem Schnitt zu sehen ist.
Berlin l Es ist die erste Szene - zunächst ist es dunkel, dann erklingt erst ein Hammerschlag, dann ein zweiter. Auf der Leinwand erscheint ein mächtiger gotischer Kirchenraum, in dem einige Priester nachts heimlich einen Altar abbauen. Es ist der Genter Altar von Jan Van Eyck. Die Männer wollen das wertvolle Kunstgut vor den nahenden Nazis retten. In Einzelteilen übergeben sie den Flügelaltar Verbündeten, die ihn verstecken - allerdings nicht gut genug, wie sich später herausstellt: Die Nazis rauben das bedeutende Werk.
Es sind diese Bilder, die den Film "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" eröffnen. Sie wurden nicht etwa in der belgischen St.-Bravo-Kathe-drale gedreht, sondern in den Abendstunden des 17. Mai 2013 in Halberstadt, auf dem Domplatz und im Dom selbst. Wer an jenem Abend vor dem Absperrgitter stand und versuchte, einen Blick auf das Filmset zu erhaschen, kann ab 20. Februar im Kino sehen, was sich hinter der Plane abspielte. Fest steht: Der Halberstädter Dom hat bei Clooney seinen großen Auftritt.
Um die Suche nach dem Genter Altar und weiteren Millionen Kunstschätzen dreht sich George Clooneys Film, in dem er die Hauptrolle als Kunstexperte Frank Stokes übernommen hat. Der US-Amerikaner und eine Gruppe Gleichgesinnter - darunter ein Architekt, ein Bildhauer, ein Kunsthistoriker und ein Designprofessor - sollen die größten historischen Errungenschaften Europas vor der Zerstörung durch die Nazis bewahren. Hitler gab kurz vor Kriegsende die Anweisung, sämtliche Kunstschätze zu vernichten, damit sie nicht in die Hände der Alliierten fallen.
Die Akademiker in Soldatenuniform begeben sich auf eine Spurensuche quer durch Frankreich, Belgien und Deutschland und werden schließlich unter Tage fündig. Genau dort, tief unter der Erdoberfläche, können aufmerksame Kinobesucher in der zweiten Filmhälfte Schauplätze aus dem Harz entdecken. Szenen spielen im Ottiliae-Schacht in Clausthal-Zellerfeld, im Stollensystem zwischen Halberstadt und Langenstein, in der Grube "Hilfe Gottes" in Bad Grund. Besonders ausführlich ist das Bergwerk Rammelsberg bei Goslar zu sehen. Bill Murray, John Goodman, Clooney und Matt Damon sind in den Schächten unterwegs, auch das Bergwerk wird in einigen Einstellungen von außen gezeigt.
Osterwiecks Nikolaikirchgasse ist ebenso gut erkennbar eingeblendet. Die Häuserzeile wird kurzerhand nach Österreich verlagert. Zwar spielt ein großer Teil der Handlung in Österreich, gedreht wurde dort aber nicht. So wird Osterwieck zu Bad Aussee in der Steiermark.
Szenen, die in der Breiten Straße in Goslar mit Hunderten Statisten gefilmt wurden, sind beim Schnitt rausgeflogen. Auch Komparseneinsätze in einem Schacht bei Lauthental sind nicht enthalten. Mit etwas Glück sind sie in der längeren DVD-Fassung zu sehen.