„Boy Made Out Of Stars“ Milow erfüllt sich bei neuem Album einen Jugendtraum
Seit mehr als 20 Jahren macht der belgische Sänger Milow schon Musik. In der Zeit hat er viel Neues ausprobiert. Nun besinnt er sich auf seine Wurzeln.

Hamburg - Als Jugendlicher wollte der belgische Sänger Milow (43) eine Zeit lang Filmregisseur werden. Mit 18 hatte er deshalb sogar eine Filmschule besucht. Auch diesem Faible ist es nun zu verdanken, dass das neue Album des Songwriters - „Boy Made Out Of Stars“ - höchst visuell ist. Denn es gibt zu jedem der 15 Songs auch ein Musikvideo. Ein Jugendtraum wurde wahr.
„Es war schon immer ein Traum von mir, mehrere Musikvideos an aufeinanderfolgenden Tagen zu drehen. Es ist auch meine Art zu zeigen, wie wichtig mir diese neuen Songs sind und wie sehr ich an sie glaube“, sagte Milow der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Geld für drei Videos einfach auf 15 Videos gestreckt
In der Vergangenheit hätten oft vor allem die Radiosingles auch ein Video bekommen, „aber die meisten meiner Lieblingssongs haben deshalb nie ein Video bekommen“. Diesmal hat er das eigentlich für zwei bis drei Videos geplante Budget eben einfach für 15 Musikvideos genutzt.
Die zeigen ohne große Effekte Milow mit Gitarre, unter Bäumen, im Wasser, im Studio, auf Tour, mit Freunden, im Sonnenuntergang und so weiter. Das ist erstaunlich unterhaltsam und - wie im Video von „Get Up And Go“ - auch lustig.
Album geht zurück zum Anfang von Milows Karriere
Auch bei den Liedern an sich hat sich Milow wieder mehr auf seine eigenen Gedanken und Wünsche besonnen.
„Musikalisch hatte ich ein starkes Bedürfnis, in meine Komfortzone zurückzukehren. Ich hatte in der Vergangenheit oft das Gefühl, etwas Neues ausprobieren zu müssen. Diesmal war mir klar, dass ich ein Album haben wollte, das den Live-Charakter hat. Ich wollte es mit meiner Live-Band aufnehmen. Ich mache einfach das, was ich gern tue und was ich mittlerweile gut kann.“
Und so kommt das achte Studioalbum des Sängers mit dem Wunschsound von einst - nur eben mit der Erfahrung aus 20 musikalischen Jahren. „Damals war ich noch nicht so weit. Erst jetzt kann ich meine Erfahrung im Studio und im Songwriting nutzen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.“
Die neuen Songs gehen locker-leicht ins Ohr
Milow hat für das neue Album erneut einen Sound kreiert, der guttut. Es ist Musik mit harmonischen Elementen verschiedenster Instrumente, die elegant ins Ohr gehen. Milow schafft Melodien und Texte ohne unnötige Schörkel, mit denen sich die Seele entspannen und hin und wieder auch ein bisschen tanzen kann. Auch Gänsehautmomente gibt es - beispielsweise bei „I've Been Expecting You“.
Inhaltlich hat Milow dafür zwei bis drei Jahre seines Lebens zusammengefasst. „Die Hälfte dieses Albums ist ein Liebesbrief an L.A.“, sagte Milow, der sowohl in Amerika als auch in Europa lebt.
Der ihm wichtigste Song ist „Family Tree“, der sich auch um seinen kürzlich gestorbenen Vater und die gemeinsame Leidenschaft für Musik dreht.
Milow ist davon überzeugt, dass sein Vater genau von der musikalischen Karriere träumte, die er nun hingelegt habe. „Wenn er mich jetzt sehen würde, wäre das unglaublich.“