Emanzipiert The DeSoto Caucus finden ihren eigenen Weg
Die sympathischen Dänen mit dem Desert-Rock-Virus sind zurück. Auf "4" verfeinern The DeSoto Caucus ihren Sound - und haben beim Songwriting gewaltig dazugelernt. Sie finden ihren eigenen Weg.
Berlin (dpa) - Bisher waren The DeSoto Caucus "nur" die dänische Begleitband Howe Gelbs in der letzten Inkarnation von dessen Giant Sand.
Während der Meister sich verstärkt auf Solopfade begibt und zuletzt mit "Future Standards" (2016) eine gut abgehangene Sammlung eigener Jazz-Lieder vorlegte, scheinen sich seine treuen Mitstreiter zunehmend zu emanzipieren.
Nach drei noch recht stark am Giant-Sand-Sound orientierten Desert-Rock-Platten zeigen die zum Quartett geschrumpften DeSoto Caucus auf "4" (Glitterhouse/Indigo), dass sie jetzt auf eigenen Beinen stehen. Sie haben ihr Songwritung um persönliche Elemente erweitert, lassen jetzt auch Sixties-Pop ("Free", "Keep It Coming") und Balladen ("Lone Gone", "Backfire") in ihre Klangwelt hinein, brillieren mit Soundeffekten, Grooves und kleinen, wirkungsvollen Soli.
Auch der Gesang ist weniger beiläufig als früher - man hört Anders Pedersen und Nikolaj Heyman an, dass sie daran intensiv gearbeitet haben. Der Saxofon-Exkurs von Mads-Ole Erhardsen auf "Powerlines" und das perlende Piano von "Glass Bell" sind dann quasi die Sahne auf dem Kuchen.
Zweieinhalb Jahre nach ihrem letzten, selbstbetitelten Album beweisen The DeSoto Caucus, dass sie sich von ihren Vorgängern als Giant-Sand-Hintergrundmusiker - Joey Burns und John Convertino - einiges abgeschaut haben. Ob sie mit ihrer zeitlos schönen Americana-Folkmusik einen ähnlichen Erfolg haben wie Burns/Convertino mit Calexico, muss sich aber erst noch zeigen.
Konzerte: Hamburg (6.2.), Halle (7.2.), Stuttgart (8.2.), Offenbach (15.2.), Düsseldorf (16.2.), Saarbrücken (17.2.), Kassel (18.2.)