Showdown am Bodden Störtebeker-Festspiele auf Rügen gestartet
Mit dem diesjährigen Stück "Im Schatten des Todes" erlebt ein fünfteiliger Zyklus um die Abenteuer des legendären Freibeuters sein Finale - Premiere bei den Störtebeker-Festspiele auf Rügen.

Ralswiek (dpa) – Bereits auf dem Schafott verkündet Störtebeker seine wichtigsten Botschaften an die Regierenden im mittelalterlichen Hamburg: "Sie sind die wahren Verbrecher, in ihrer Gier würden sie alles tun, und das alles unter dem Deckmantel des geltenden Rechts."
Der moralische Sieg mag in diesem Moment auf der Seite des Piratenführers liegen. Doch das hilft ihm wenig. Am Ende saust das Fallbeil herunter. Der Held stirbt, und die Zuschauer jubeln.
Mit der Premiere von "Im Schatten des Todes", Ende eines fünfteiligen Zyklus, haben am Samstagabend auf der Insel Rügen die 25. Störtebeker-Festspiele begonnen. Mehr als 8000 Zuschauer sahen die Premiere des Open-Air-Spektakels auf der Naturbühne Ralswiek: 150 Mitwirkende, 30 Pferde, Männer, die brennend von 15 Meter hohen Türmen stürzen, krachende Kartaunen, segelnde Koggen, an Hollywood-Blockbuster angelehnte Musik – und eine dichte Story um Intrige, Verrat, Liebe und den Kampf um Gerechtigkeit.
Seit 25 Jahren feiert das familiengeführte Open Air mit bislang mehr als 7,3 Millionen Gästen Besuchererfolge. Allein 2016 kamen knapp 351 000 Gäste zum mit Abstand erfolgreichsten Open Air an der Ostseeküste. In den vergangenen Jahren waren die Festspiele von häufigen Regie-Wechseln begleitet. Mit Marco Bahr inszeniert jetzt der fünfte Regisseur seit 2012 die Piratenstory. Im kommenden Jahr soll mit dem Stück "Ruf der Freiheit" ein neuer Störtebeker-Zyklus beginnen. Ob dann der Piratenheld erneut von Bastian Semm verkörpert wird, ist bislang offen.


