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Palast der Republik Streit um Modell der Gläsernen Blume

Ein Magdeburger Künstler erwirkt eine einstweilige Verfügung. Das Replik darf nicht ausgestellt werden.

Von Christina Bendigs 11.05.2019, 01:01

Berlin/Magdeburg l Einst stand sie im Palast der Republik, nun ist die „Gläserne Blume“ in einem Depot eingelagert. Ob das Original je wieder aufgestellt wird, ist fraglich. Doch im Rahmen der Sonderausstellung „Ost-Berlin. Die halbe Hauptstadt“ in Berlin sollte eine Replik des Kunstwerkes der beiden Magdeburger Künstler Reginald Richter und Richard Wilhelm gezeigt werden. Eigentlich. Denn inzwischen gibt es eine einstweilige Verfügung vom Landgericht Berlin: Das Modell im Maßstab 1:10 darf nicht ausgestellt werden.

Reginald Richter hatte 2015 die Replik im Auftrag der Stiftung Humboldt-Forum in Berlin angefertigt. Die Stiftung aber hatte die Zustimmung vom zweiten Urheber, Richard Wilhelm, nicht eingeholt. Und weil die Nachbildung nach Wilhelms Ansicht zu sehr vom Original abweicht, hat er nun mit einer einstweiligen Verfügung vom Landgericht Berlin erreicht, dass das Modell nicht präsentiert werden darf. Pressesprecherin Judith Kuhn von der Stiftung Stadtmuseum Berlin bedauert dies: „Es war uns ein wichtiges Anliegen, die Gläserne Blume als wichtigen Treffpunkt der Ost-Berlinerinnen und Ost-Berliner zu zeigen und sie auf diese Weise wieder der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, erklärte sie auf Nachfrage. Die Siftung betreibt insgesamt fünf Museen.

Die Stiftung Humboldt-Forum habe sich auf die Aussage Richters verlassen, dass er der alleinige künstlerische Urheber des Originals sei. 2017 wurde diese Fehlinformation klargestellt. Ob das Modell zum Zwecke des „Zitats“ des Originals mit einem erläuternden Kontext präsentiert werden kann, sei derzeit in Klärung, so Pressereferent Michael Mathis. Die Stiftung bemühe sich intensiv, eine Einigkeit unter allen Beteiligten zu erreichen.

Die Sonderausstellung ist im Museum Ephraim-Palais bis 9.  November zu besichtigen.