Gotthard-Tunnel für TV-Film nachgebaut
Rund zehn Millionen Euro kostet der Gotthard-Tunnel - zumindest im Film. Für den TV-Zweiteiler haben Experten einen Nachbau konstruiert.
Köln (dpa) - Explosionen, Sprengungen, Wassereinbrüche und Steinschläge: Diese Effekte sind elementare Bestandteile des TV-Zweiteilers Gotthard, der zur Zeit in Köln gedreht wird.
Eigens dafür wurde in der Nähe der Stadt in einer 2000 Quadratmeter großen Halle ein 100 Meter langes Stück der Tunnelbaustelle nachgebaut. Der Richtstollen sei eine Hightech-Maschine, wie der Szenenbildner Knut Loewe am Mittwoch vor Journalisten erläuterte: Es werden unter anderem hydraulische Effekte verwendet, um beispielsweise eine Überflutung darzustellen. Dabei werden Pumpen, Wassertanks, mit bis zu 2000 Liter Volumen, Kompressoren und Greenscreens verwendet.
Das Gemeinschaftsprojekt von Schweizer Fernsehen (SRF), dem österreichischen ORF und des ZDF behandelt den Bau des legendären Alpen-Tunnels im 19. Jahrhundert - der damals größten Baustelle der Welt wie Lukas Hobi von Zodiac Pictures betonte: Es ist ein Projekt mit vielen Superlativen, sagte er.
Weitere Sets wurden in der Schweiz und in Tschechien errichtet: in der Nähe von Prag beispielsweise in einem stillgelegten Steinbruch, wo ein Nachbau des Tunnelportals, 12 Meter hoch und 16 Meter breit, entstand. Die Nachbildung der Baustelle selbst umfasst ein Areal so groß wie zehn Fußballfelder.
Der Zweiteiler zeigt unter anderem den Gegensatz zwischen Arbeitern und millionenschweren Investoren aus ganz Europa. Während die einen den Tunnel unter menschenunwürdigen Bedingungen errichteten und dabei oft ihr Leben verloren, erwarben die anderen ein immenses Vermögen mit dem Projekt.
Bei dem mehr als zehn Millionen Euro teuren Fernsehfilm wirken bekannte Akteure wie Miriam Stein, Maxim Mehmet, Roeland Wiesnekker, Marie Bäumer und Joachim Król unter der Regie von Urs Egger mit. In Deutschland wird Gotthard voraussichtlich Ende nächsten Jahres im Zweiten laufen.