Fernsehen Kult-Comeback: Otto als Zauberer in „Catweazle“
Otto Waalkes spielt den Magier Catweazle. Inspiriert ist die Komödie von einer britischen Kinderserie aus den 1970er Jahren. Das ist nicht nur klamaukig. Jetzt auf Sat.1.
Hamburg - Mit „Catweazle“ hat Otto Waalkes einen klamaukigen Familienfilm gedreht. Der Komödie um einen kauzigen Zauberer fehlen weder die bekannten und beliebten Neben- und Hauptdarsteller wie Milan Peschel, Katja Riemann und Henning Baum noch die typischen Otto-Bewegungen oder -Mimiken. Wer Otto mag, wird auch von diesem Film gut unterhalten. Und wer Otto gar nicht kennt - also vielleicht die kleineren Zuschauer - dürfte ebenfalls Spaß haben. Jedenfalls ist der Film am 25. Januar um 20.15 Uhr auf Sat.1 eine gute Alternative zur Handball-WM im ZDF, die die Primetime dominieren wird.
Als „Catweazle“ im Juli 2021 in die Kinos kam, war der Film einer der ersten Hits nach der Corona-Zwangspause. In der Komödie von Regisseur Sven Unterwaldt mimt Otto den Zauberer, der in den 1970er Jahren durch eine britische, gleichnamige Kult-Serie von Richard Carpenter zur bekannten Filmfigur wurde. Wie auch schon im Original landet der schusselige Hexenmeister bei seiner Flucht vor dem Scheiterhaufen durch einen scheinbar
misslungenen Zauberspruch plötzlich im Jahr 2020, im dunklen Wald.
Als Erstes macht er dort mit einem Auto, „einem Feuerdrachen“, sowie
einem Betäubungspfeil Bekanntschaft. Weil er dabei seinen
Druiden-Zauberstab Anawandur an den zwölfjährigen Benny (Julius
Weckauf aus „Der Junge muss an die frische Luft“) und dessen Vater
(Henning Baum) verliert, macht er sich gemeinsam mit seiner Kröte
Kühlwalda auf die Suche nach dem Fahrer des „Feuerdrachens“.
Dabei trifft er auf allerlei „Modernes“. Chaos ist also programmiert.
Catweazle macht Bekanntschaft mit Licht und Lichtschaltern, kämpft
mit automatisch aufklappbaren Regenschirmen, erkennt Glasfenster als
unsichtbaren Schutzwall und schießt mit einem Gewehr auf eine
Kuckucksuhr. Das ist meist ziemlich klamaukig, aber auch durchaus
witzig. Neben Otto selbst hat auch sein langjähriger Gagschreiber
Bernd Eilert das Drehbuch mitverfasst. Und das ist dem Film an vielen
Stellen anzumerken.
Und weil ein klassischer Otto-Film auch einen klassischen Bösewicht
braucht, kommt Katja Riemann als raffgierige Kunstexpertin ins Spiel.
Die will den Zauberstab für sich haben und damit endlich bei ihrem
Chef punkten. Damit auch jeder gleich erkennt, dass sie Böses im
Schilde führen könnte, sind ihre ersten Szenen in tristem Blau-Grau
eingefärbt. Riemann spielt dabei wunderbar gemein, ohne bösartig zu
sein.
Dem jähen guten Ende nach einer Stunde - die kühle Kunstjägerin
Metzler verliert nach einer geschickten juristischen Argumentation
der Anwaltstochter Lisa (Gloria Terzic) den Stab an Benny - folgen
dann allerdings doch noch das kleine Drama und der aufregende Kampf
um Anawandur, damit Catweazle wieder mit einem Zauberspruch in seine
Zeit - also das Jahr 1020 - zurückreisen und seine Tiere vor dem
Feuertod retten kann.
„Catweazle“ überzeugt als Kinder- und Familienfilm. Der Film bietet Abenteuer, Unterhaltung, Witz und ein bisschen Gefühl. Die charmantesten Momente hat er dann, wenn Otto ohne stark zu übertreiben spielt. Aber natürlich setzt er auch auf die üblichen Otto-Schenkelklopfer. Was gut so ist, sonst hätte man sie vielleicht vermisst.