Tierische Magie Vom misshandelten Hund zum Harry Potter-Filmset-Vierbeiner: Die tragische Geschichte von Fang
Wusstet ihr, dass Hagrids tierischer Freund Fang von mehreren Vierbeinern gespielt wurde? Tiertrainerin Julie Tottman schrieb nun über die Rettung eines besonderen Schauspielers: Der Rüde "Monkey".
Hemel Hempstead. Er ist der tierische Liebling von vielen Fans der Harry-Potter-Filme und verzauberte mit seinem faltigen Aussehen etliche Zuschauer: Fang, der große, schwarze Hund des Wildhüters Hagrid. Gemeinsam leben sie in der Hütte auf dem Schulgelände von Hogwarts. Oft wird der Mastino-Napoletano-Rüde mit in den "Verbotenen Wald" genommen, wo er sich jedoch als Feigling herausstellt.
Was viele nicht wussten: der Hund Fang wurde von verschiedenen Vierbeinern am Filmset vertreten. Die Geschichte des Hundes "Monkey" hielt die Tiertrainerin Julie Tottman in ihr neues Buch "Rescue Me" fest. Auf 350 Seiten beschreibt die 50-Jährige, die unter anderem in Game Of Thrones, 101 Dalmatiner und mehreren James Bond-Filmen zu sehen ist, über die Verwandlung des einst hungernden und aggressiven Hundes zu einem der beliebtesten Harry-Potter-Stars.
Julie Tottman stand kurz vor den Dreharbeiten zu "Harry Potter und der Feuerkelch", dem vierten Teil der Harry-Potter-Reihe. Dann passiert es: Der Hund "Hugo", der Fang verkörpert, verstirbt leider. Schnellstens braucht die Tiertrainerin einen Ersatz und klingelt sich durch die Tierheime: "Ich habe immer versucht, Rettungstiere für Filme zu casten, weil es so viele Tiere gibt, die in Tierheimen schmachten und verzweifelt nach einem neuen Leben suchen", so die Autorin.
Abgemagert bis auf die Rippen
Dann wird ihr von einer Rettungsstation der abgemagerte "Monkey" vorgestellt. "Ich hatte sofort eine Verbindung zu ihm. Als ich ihn fand, war er völlig unterernährt und sehnte sich verzweifelt nach Liebe und Aufmerksamkeit." "Monkey" wurde vor einiger Zeit bei dem Tierheim abgegeben. Sein vorheriger Besitzer mochte den Hund nicht besonders. So schrie er den Vierbeiner ständig an und ließ ihn sogar bis auf die Rippen abmagern. Die 50-Jährige entscheidet sich den Rüden aufzunehmen - obwohl er aggressiv sein sollte.
"Ich hatte sofort eine Verbindung zu ihm. Als ich ihn fand, war er völlig unterernährt und sehnte sich verzweifelt nach Liebe und Aufmerksamkeit."
Julie Tottman
Auch wenn sie keine Ahnung hat, ob er deshalb ein guter Hund für den Film sein würde: "Ich wusste, dass ich nicht widerstehen konnte, es zu versuchen!", so Trottman. Julie nennt ihn "Monkey", um seiner albernen, frechen Art gerecht zu werden. In sechs Wochen Training, welches normalerweise doppelt solange dauert, bereitete sie ihren neuen Freund auf die Dreharbeiten vor. Natürlich nicht ganz ohne Pannen: "In einer Szene duschte er das ganze Set mit Sabber - nachdem er seinen massiven Kopf genau zum falschen Zeitpunkt geschüttelt hatte", berichtet sie in ihrem Buch.
Über 250 Tiere trainierte Trottman für die Harry Potter-Reihe
Als Harry Potters Cheftiertrainerin trainierte Julie zwischen 2000 und 2011 über 250 Tiere für das Filmfranchise - von Eulen über Katzen bis hin zu Spinnen. Wie so ein Training ausschauen kann, zeigt ein YouTube-Video.
2013 verstarb leider "Monkey" an den Folgen von Krebs. Erinnert wird jedoch immer noch an ihn, in Form eines Videos mit Julie am Set, in der Warner Brothers Studio Tour.