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Mutmaßlicher Anschlag in München

Filmfestspiele Widerstand, Wahlen und Weltstars - Berlinale 2025 startet

Zum Start der neuen Ausgabe wird die Berlinale ihre politischen Debatten vorerst nicht los. Doch ein bisschen mehr Glamour soll es auch geben.

Von Anna Ross, Lisa Forster, Sabrina Szameitat, dpa Aktualisiert: 13.02.2025, 12:36
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Hannes P. Albert/dpa

Berlin - Trump, die bevorstehende Bundestagswahl und Sorgen vor rechtsextremen Tendenzen: Die Berlinale scheut sich trotz des Eklats im Vorjahr weiterhin nicht vor politischen Debatten. „Ich denke, wir sollten keine Angst vor Gesprächen haben“, sagte Berlinale-Chefin Tricia Tuttle bei der Eröffnungs-Pressekonferenz, die von politischen Themen bestimmt war. 

Jury-Präsident Haynes: Befinden uns in besonderer Krise

Die Berlinale endet am 23. Februar, dem Tag der vorgezogenen Bundestagswahl. In den USA verursacht Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt Irritationen. Entsprechend düster ist der Befund von Jury-Präsident Todd Haynes, der selbst US-Amerikaner ist: „Wir befinden uns derzeit in den Vereinigten Staaten, aber auch weltweit in einer besonderen Krise.“

Hat das Festival da keine Angst, Politik könnte wieder das gesamte Programm überschatten? Tuttle wirkt gelassen. Die Welt sei „ein schwieriger Ort“, da wäre es nachvollziehbar, wenn einiges davon in den Gesprächen, die während des Festivals stattfinden, zum Vorschein komme.

Tuttle: Berlinale ist „Akt des Widerstands“

Tuttle bezeichnete die Berlinale sogar als „Akt des Widerstands gegen all die Ideen, perverse Ideen“, die Parteien am äußeren Rand weltweit und in Europa verbreiteten. Von „Widerstand“ sprach auch der französisch-marokkanische Filmemacher Nabil Ayouch, der Teil der Jury ist. Und ergänzte: „Wir müssen also radikal sein. Wir müssen stark sein in unseren Entscheidungen, in unseren Filmen.“

Auch die deutsche Regisseurin Maria Schrader („She Said“) ist Teil der Jury. Sie sagte, die Berlinale sei eigentlich ein guter Ort, um offene, auch kontroverse Debatten zu führen und Fragen zu stellen. „Wir müssen keine plumpen Antworten geben“, sagte sie angesprochen auf die eskalierte Debatte um Antisemitismus-Vorwürfe bei der Gala des Vorjahres.

Die Eröffnung: Keine Politik-Reden, aber eine Oscar-Preisträgerin 

Zumindest, was die Eröffnungsgala betrifft, verspricht die Berlinale dieses Jahr aber auch mehr Glamour. Der Ablauf wurde gestrafft, Reden von politischen Amtsträgern soll es nicht geben. Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton soll bei der Eröffnungsgala mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden. Der oscarnominierte Regisseur Edward Berger („Konklave“) hält die Laudatio.

Als Weltpremiere eröffnet der neue Film „Das Licht“ des deutschen Regisseurs Tom Tykwer die Filmfestspiele. In den Hauptrollen rund um die Geschichte einer zerrissenen Berliner Familie sind Lars Eidinger und Nicolette Krebitz zu sehen. 

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die US-Amerikanerin Tuttle leitet sie dieses Jahr zum ersten Mal. 19 Filme gehen ins Rennen um den Goldenen Bären.

Zu den großen Stars der Berlinale zählt in diesem Jahr der oscarnominierte Hollywoodschauspieler Timothée Chalamet (29, „Dune“), der am Freitag in der Hauptstadt sein Bob-Dylan-Biopic „Like A Complete Unknown“ vorstellt. Einen Tag später - am Samstag - kommt Robert Pattinson für seinen neuen Science-Fiction-Film „Mickey 17“.