Gesundheitsrisiko Einsamkeit 5 Ideen, wie man im Alter neue Kontakte knüpfen kann
Der Freundeskreis dünnt mehr und mehr aus, vielleicht ist auch der Partner oder die Partnerin nicht mehr da: Im Alter machen viele Menschen diese Erfahrung, Einsamkeit kann die Folge sein. Was hilft?
Düsseldorf - Wenn Einsamkeit ins eigene Leben einzieht, sorgt das nicht für ein schweres Herz, trübe Gedanken und Tage, die sich sehr lang anfühlen. Dieser Zustand kann sich auf Dauer auf die Gesundheit auswirken. So konnten Studien zeigen, dass Menschen, die viel ungewollt allein sind, ein höheres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Bis zu doppelt so hoch soll es sein, so die Alzheimer Forschung Initiative (AFI).
Kontakt mit anderen tut dem Gehirn gut
Wie sich das erklären lässt? Einsamkeit geht oft auch damit einher, dass das Gehirn weniger gefordert wird, seine Leistung nimmt ab. Zudem kann Einsamkeit Depressionen auslösen, die mit der Entstehung von Alzheimer im Zusammenhang stehen. Wenn wir regelmäßig eine gute Zeit mit anderen Menschen verbringen, lässt uns das abends also nicht nur mit einem zufriedenen Gefühl ins Bett gehen - es zahlt auch auf die Gesundheit ein.
Doch neue Kontakte aufzubauen und zu pflegen, ist oft leichter gesagt als getan. Gerade wer schüchtern oder unsicher ist, tut sich vielleicht schwer damit. Die AFI gibt den Tipp, sich vor Augen zu führen, dass es anderen womöglich genauso geht und sie froh sind, wenn jemand den Mut für den ersten Schritt aufbringt.
Doch wie kann der aussehen? Hier kommen fünf Ideen, um der Einsamkeit etwas entgegenzusetzen:
1. Alte Kontakte auffrischen
Vielleicht gibt es eine Bekannte, mit der das gemeinsame Kaffeetrinken immer sehr nett war, doch der Kontakt ist eingeschlafen? Auch wenn es etwas Mut kostet: Ein Anruf oder eine Nachricht mit der Frage, ob man wieder etwas gemeinsam unternehmen mag, kann sich lohnen.
2. Kontakt zu Nachbarn aufnehmen
Kurz nebenan klingeln, weil das Salz leer ist. Oder über den Gartenzaun hinweg kurz plaudern: Solche kleinen Kontakte in der Nachbarschaft können dafür sorgen, dass man sich weniger einsam fühlt.
3. Ein Ehrenamt übernehmen
Kindern bei den Hausaufgaben helfen, Kleiderspenden sortieren oder Menschen im Krankenhaus besuchen: Ein Ehrenamt bringt nicht nur den Kontakt zu anderen Menschen, sondern gibt uns auch das gute Gefühl, etwas Sinnvolles für andere zu tun.
4. Ein neues Hobby suchen
Wer zum Beispiel im Sportverein, Orchester oder Chor aktiv wird, lernt schnell neue Leute kennen. Ist man weder besonders sportlich noch musikalisch, findet sich im Kursprogramm der Volkshochschule vor Ort sicherlich ein anderes Angebot, das interessiert.
5. Digitale Möglichkeiten nutzen
Sie haben ein Hobby, das Sie allein pflegen? Gut möglich, dass es etwa eine passende Facebook-Gruppe oder ein Forum für den Austausch darüber gibt. Zudem gibt es viele Online-Börsen oder digitale Angebote, um Menschen für gemeinsame Aktivitäten zu finden. Wer sich einsam fühlt und mit jemandem reden haben möchte, kann das kostenfrei über das „Silbertelefon“ unter der Nummer 0800 4 70 80 90 tun (täglich von 8 bis 22 Uhr).