Erinnerung an Tag der Befreiung Gedenktag zum Kriegsende: Weshalb der 8. Mai kein bundesweiter Feiertag ist
Der 8. Mai markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Er ist ein Gedenk-, aber kein Feiertag in Deutschland. Nur in einem Bundesland gibt es in diesem Jahr eine Ausnahme.

Magdeburg/Halle (Saale). - Der 8. Mai ist ein bedeutsamer Gedenktag, der an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und die Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert.
Für viele Menschen in Europa war der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung von Krieg, Verfolgung, Terror und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Er markierte das Ende des Holocaust und die Befreiung der Konzentrationslager.
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8. Mai markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges
Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Dies beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa und die Schreckensherrschaft des nationalsozialistischen Regimes.
Die Kapitulationsurkunde wurde bereits am 7. Mai im Hauptquartier der Alliierten im französischen Reims unterzeichnet, trat aber erst am 8. Mai um 23:01 Uhr in Kraft.
Aus protokollarischen Gründen gab es in der Nacht zum 9. Mai eine weitere Unterzeichnung in Berlin-Karlshorst im sowjetischen Hauptquartier.
Aufgrund der Zeitverschiebung ist das auch der Grund, weshalb in Russland der "Tag des Sieges" traditionell am 9. Mai gefeiert wird.
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Gedenktag war Feiertag in der DDR
Der 8. Mai ist bis heute ein wichtiger Tag der Erinnerung und Mahnung, um an die Opfer der Gräueltaten des Nationalsozialismus zu erinnern und sich für Frieden, Freiheit und Demokratie einzusetzen.
In der Vergangenheit wurde der Tag unterschiedlich bewertet. In der DDR wurde der Tag von 1950 bis 1967 als gesetzlicher Feiertag begangen.
In der Bundesrepublik Deutschland hingegen tat man sich mit der Anerkennung dieses Gedenktages schwer.
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Erst die Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag im Jahr 1985, in der er den 8. Mai als "Tag der Befreiung von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft" bezeichnete, verschaffte dem Datum breitere Anerkennung.
Zuvor - gerade in der Nachkriegszeit - stand der Aspekt der Niederlage im Vordergrund.
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In welchen Bundesländern ist der 8. Mai ein Feiertag?
Der 8. Mai ist in Deutschland kein bundesweiter gesetzlicher Feiertag. Allerdings ist er in einigen Bundesländern ein Gedenktag, so zum Beispiel in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Berlin hat den 8. Mai im Jahr 2025 zum 80. Jahrestag des Kriegsendes einmalig zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Mit einer Veranstaltungswoche will man dort an das historische Datum erinnern. Russische Vertreter seien zu den Veranstaltungen jedoch nicht eingeladen.
Um die Bedeutung der Befreiung vom Nationalsozialismus stärker zu würdigen, gibt es derzeit Diskussionen darüber, ob der 8. Mai bundesweit zu einem Feiertag erklärt werden soll. Die Linke in Sachsen-Anhalt hat einen Antrag dafür eingebracht.
Wieso ist der 8. Mai kein deutschlandweiter Feiertag?
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, weshalb der 8. Mai kein bundesweiter Feiertag ist.
Zum einen ist die Festlegung von Feiertagen in Deutschland Sache der einzelnen Bundesländer. Dies führt dazu, dass es in Deutschland unterschiedliche Feiertage in den einzelnen Bundesländern gibt, die historisch oder religiös begründet sind.
Darüber hinaus gibt es eine anhaltende Debatte darüber, wie der Befreiung vom Nationalsozialismus angemessen gedacht werden kann. Einige argumentieren, dass ein bundesweiter Feiertag die Bedeutung dieses historischen Ereignisses stärker ins Bewusstsein rücken würde und ein wichtiges Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus wäre.
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Andere Stimmen hingegen argumentieren, dass ein arbeitsfreier Tag nicht dem Erinnern dient, sondern eher für Ausflüge genutzt würde.
Ein weiterer Grund gegen einen Feiertag kommt aus der Wirtschaft. Produktionsausfälle und wirtschaftliche Belastungen werden angeführt.