Daten der Benzinpreis-Meldestelle werden auf verschiedenen Seiten im Internet veröffentlicht Aktuelle Spritpreise jetzt online im Vergleich
Bonn (dpa) l Die neue Benzinpreis-Meldestelle hat den Probebetrieb gestartet - ob sich das System bewährt, muss sich aber noch zeigen. Zumindest sollen die Autofahrer nun einen besseren Überblick über das tägliche Auf und Ab der Benzin- und Dieselpreise bekommen.
Der ADAC sieht die sogenannte Markttransparenzstelle als Chance für mehr Wettbewerb, der die Verbraucher entlasten könnte. Nach dem Startschuss für das Meldesystem vom Bundeskartellamt lassen sich Daten zu Super E5, E10 und Diesel seit Donnerstag zum einen im Internet abrufen. Das geht zum Beispiel auf der Seite des Automobilclubs (www.adac.de/tanken) - oder auf Seiten wie clever-tanken.de, mehr-tanken.de oder spritpreismonitor.de.
Der Informationsdienst clever-tanken.de bietet nach eigenen Angaben auch schon eine mobile Preisübersicht in seiner App an. Bald wird es auch eine neue ADAC-App geben, die die Informationen direkt aufs Smartphone lädt. Der Starttermin für das Meldesystem ist aber noch offen. Auch Anbieter von Navigationsgeräten könnten ihre Software anpassen.
Die Transparenzstelle selbst stellt nach ADAC-Angaben mit den gemeldeten Preisen von bundesweit mehr als 13000 Tankstellen keine Vergleiche an, sie liefert sie als Rohdaten an die Betreiber der Verbraucherportale weiter. "Regional vergleichen kann der Autofahrer dann aber zum Beispiel mit unserer Schnellsuche, die die Preise im Umkreis von 5, 10, 20 oder 50 Kilometern anzeigt", sagt Laberer. Das bieten die anderen Vergleichsseiten im Netz ebenfalls an.
Kleine Tankstellen mit geringem Jahresausstoß können sich zwar von der Meldepflicht befreien lassen. Gerade sie hätten jedoch ein hohes Interesse daran, dass ihre Angebote neben denen der großen Konzerne online sichtbar werden. "Deswegen gehen wir davon aus, dass auch viele kleine und freie Tankstellen mitmachen", heißt es beim ADAC.
Die Preisdaten erreichen die Transparenzstelle entweder aus den Zentralen der Mineralölkonzerne oder - bei kleineren Betreibern - über spezialisierte Dienstleister.
Bei der Weitergabe an den Tankkunden sei ein gewisser Zeitverzug aber nicht zu vermeiden, sagt Martin Klug von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es könne schon mal ein paar Minuten dauern, bis die neuesten Daten übertragen sind. Ob ein per Internet, App oder Navi gefundener Preis bei der Ankunft an der Zapfsäule wirklich noch gelte, lasse sich nicht in jedem Einzelfall garantieren. Die Anbieter müssen sich allerdings sputen, stellt Laberer klar: "Innerhalb von 5 Minuten müssen die Konzerne die Änderungen an die Schnittstellen des Kartellamts übermittelt haben. Wenige Minuten später sind sie auch im Internet verfügbar.