Pilzsporen können in die Atemwege gelangen Allergiegefahr auch beim Rasenmähen
Göttingen (dapd) l Nicht nur Pollen bereiten Allergikern bei der Gartenarbeit Probleme. Allergische Reaktionen können auch auftreten, wenn man Laub harkt oder den Rasen mäht. Schimmelpilzsporen sind meist der Auslöser. "Nach Pollen und Hausstaubmilben ist Schimmel eine der häufigsten Ursache einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut", so Prof. Thomas Fuchs, Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen.
Schimmelpilze bilden sich im Laub oder Kompost, wachsen in rottendem Holz oder hängen am Gras. Bei der Gartenarbeit werden ihre Sporen aufgewirbelt und gelangen in die Atemwege. "Das Vertrackte an der Schimmelpilzsporenallergie ist, dass zeitgleich Gräser- und Getreidepollen fliegen", so Fuchs. Die Ursache für die allergischen Reaktionen wie Schnupfen und Bindehautentzündung sind also nicht immer gleich zu erkennen.
"Wer nach der Gartenarbeit allergische Reaktionen feststellt, sollte zum Hausarzt gehen oder sich zum Spezialisten überweisen lassen", rät Fuchs. Und der Arzt sollte auf den Zusammenhang zwischen Gartenarbeit und Krankheit hingewiesen werden, um dies bei Allergietests zu berücksichtigen. Anhand von Blut-, Haut- und Provokationstests könne eine Schimmelpilzsporenallergie festgestellt werden.
Oft würden die Betroffenen nicht genug aufgeklärt, beklagt Fuchs: "Häufig werden sie ohne große Beratung und mit dem Hinweis, es sei doch nur eine Allergie, nach Hause geschickt." Aber eine Allergie sei eine nicht zu unterschätzende Krankheit. In der Folge einer Schimmelpilzsporenallergie könne sich beispielsweise auch Asthma entwickeln.
Die Sporenbelastung lasse sich mit einigen Maßnahmen reduzieren: Brennt der Nachbar ein Laubfeuer ab, sollten sich Betroffene im Haus aufhalten und die Fenster schließen, da sich mit dem Rauch Sporen verbreiten können. Beim Rasenmähen oder Laubharken sollte ein Mundschutz getragen werden und den Kompost legt man weit vom Haus an.