Gebrauchtwagen-Check Der BMW 1er/2er (2011 bis 2019)
Vom kompakten BMW ist mittlerweile die dritte Generation am Start. Wir blicken etwas weiter zurück und werfen ein Schlaglicht auf die zweiten Generation als Gebrauchtwagen.
Berlin (dpa/tmn) – - Eine absolute Seltenheit in der Kompaktklasse, die für samtig-sportliche Fahrleistungen sorgt: Der kleine BMW wurde auch mit einem Reihensechszylinder gebaut. Aber auch Dreizylindermotoren hielten unter der langen Fronthaube des 1er Einzug. Der „Auto Bild Tüv Report 2023“ bescheinigt dem Münchner Modell eine ordentliche, wenn auch nicht perfekte Bilanz bei der Hauptuntersuchung (HU).
Modellhistorie: Nach dem Baureihenstart von 2004 kam der 1er der betrachteten 2. Generation 2011 in den Handel, wo er bis 2019 als Neuwagen zu haben war. Besagte Dreizylinder kamen zum Facelift von 2015, das auch bessere Assistenzsysteme, stärkere und zugleich sparsamere Motoren versprach.
Karosserievarianten: Mit steilem Heck gibt es den 1er als Dreitürer und als Fünftürer. Auch Derivate als Coupé und Cabrio wurden aufgelegt. Diese vermarktete BMW bis 2021 als 2er.
Abmessungen: 4,33 m bis 4,43 m x 1,77 m x 1,41 m bis 1,44 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 360 l bis 1200 l (Schrägheck), 390 l (Coupé), 325 l (Cabrio).
Stärken: Laut Tüv-Report als „sehr robust“ erweisen sich bei der HU Antriebswellen und Lenkanlage, auch die Achsaufhängungen schwächeln nicht strukturell. Rost ist kein Thema; positive Noten auch für Blinker und Rückleuchten sowie die Fußbremse. Immerhin auf Durchschnittsniveau: Bremsleitungen und Bremsschläuche. Der Auspuff hält lange durch.
Schwächen: Bereits zum ersten HU-Termin stellt sich der 1er oft mit Ölverlust vor, der „im Alter relativ betrachtet besser wird“. Die Abgasuntersuchung (AU) sei „ein Thema“, wird also nicht immer problemlos durchlaufen. Ab dem zweiten Check häufen sich mängelbehaftete Feststellbremsen. Vordere Beleuchtung und Abblendlicht vermiesen bei der ersten und dann wieder bei der dritten und vierten HU die Bilanz im Beleuchtungskapitel.
Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik schneidet der kleine BMW in allen Jahren gut bis sehr gut ab. Mängelschwerpunkt ist bei Exemplaren der Erstzulassungsjahre 2013 und 2014 mit Ottomotor zwar die Zündspule – doch nicht in dem Maße, dass die Bilanz schwer eingetrübt wäre.
Motoren: 1er: Benziner (Drei-, Vier- und Sechszylinder mit Heck- und Allradantrieb): 75 kW/102 PS bis 250 kW/340 PS; Diesel (Drei und Vierzylinder mit Heckantrieb): 70 kW/95 PS und 165 kW/224 PS; 2er: Benziner (Drei-, Vier- und Sechszylinder mit Heck- und Allradantrieb): 100 kW/136 PS bis 331 kW/450 PS; Diesel (Vierzylinder mit Heckantrieb): 105 kW/143 PS und 165 kW/224 PS.
Marktpreise (laut „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
— 118i Dreitürer (2015); 100 kW/136 PS (Dreizylinder); 86.000 Kilometer; 10.150 Euro.
— M140i Fünftürer (2016); 250 kW/340 PS (Sechszylinder); 76.000 Kilometer; 21.850 Euro.
— 218d Cabriolet (2015); 105 kW/143 PS (Vierzylinder); 125.000 Kilometer; 12.750 Euro.