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Verkaufsschlager E-Mountainbikes im Trend: „Wie SUV in der Stadt“

Abgefedert durch die Stadt: E-Mountainbikes boomen. Weil sie oft dort gefahren werden, wo es ihre Ausstattung eigentlich gar nicht braucht, zieht ein Fachmann einen spannenden Vergleich zum Auto.

Von Tom Nebe, dpa 15.08.2024, 00:05
Sieht man immer häufiger: ein E-Mountainbike in der Stadt.
Sieht man immer häufiger: ein E-Mountainbike in der Stadt. Robert Günther/dpa-tmn

Stuttgart - Wer heute ein Mountainbike kauft, greift meist zu einem Modell mit Tretunterstützung. „Moderne E-Mountainbikes haben den motorlosen Modellen den Rang abgelaufen“, sagt André Schmidt von der Fachzeitschrift „MOUNTAINBIKE“. 

Viele benutzen die E-Mountainbikes auch gar nicht im Gelände, für das sie eigentlich konstruiert sind – sondern im urbanen Raum, sagt der Fachmann - und zieht einen Vergleich zu Autos: „Das ist so ein bisschen wie die SUV in der Stadt. Die E-Mountainbikes sehen cool aus, sind komfortabel und fahrsicher.“

Nach Schmidts Einschätzung dürften 80 Prozent der heute in Deutschland verkauften Mountainbikes einen Elektromotor haben. Die Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbandes zeigen einen noch höheren Anteil: Demnach wurden 2023 rund 820.000 E-MTB abgesetzt, während es nur rund 95.000 normale Mountainbikes waren. Ein Verhältnis von 9:1.

Worauf es beim Kauf ankommt

Laut Schmidt gibt es für Einsteiger gute E-Hardtails, also nur mit Federung an der Frontgabel, ab 2000 Euro, während gute E-Fullys, also vollgefederte E-Mountainbikes, bei ungefähr 4000 Euro liegen.

Es kommt dabei nicht nur auf den Rahmen und den Motor an – gerade auch die Bremsen, Räder und Federelemente müssen von guter Qualität sein, wenn es doch auch ins Gelände gehen soll und nicht nur im städtischen Raum gefahren wird. „Also all das, was auf die Sicherheit und Stabilität einzahlt“, so Schmidt. Die Schaltung indes muss nicht aus dem obersten Preisregal sein. „Auch günstige Schaltungen machen inzwischen sehr gute Arbeit.“

Bei den Motoren wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: Fullpower und Light. Fullpower-Modelle sind mit Motoren ausgestattet, die 85 bis 90 Newtonmeter als Unterstützung auf die Kette bringen und damit „ganz schön stark nach vorn drücken“ können, wie Schmidt sagt. Ihr Nachteil: Sie wiegen mehr. In Light-E-MTBs sind hingegen kleinere Motoren verbaut. Sie liefern dem Fachmann zufolge oft nur 50 bis 55 Newtonmeter. „Was auch für sehr viele Mountainbiker mehr als ausreicht.“ Ihr Vorteil: Teilweise wird das Gewicht der Räder so auf deutlich unter 20 Kilogramm gedrückt.