Sicherer Start in Saison Test: Viele gute Kindersitze fürs Fahrrad
Eltern, die den Nachwuchs auf dem Fahrrad mitnehmen wollen, dürfte dieses Testergebnis freuen: Viele Kindersitze schneiden gut ab, keiner fällt durch. Blind zugreifen kann man dennoch nicht.

Berlin - Viele Kindersitze fürs Fahrrad sind empfehlenswert, aber nicht jeder Sitz passt auf jedes Fahrrad. So könnte man das Ergebnis des jüngsten Kindersitz-Vergleichs der Stiftung Warentest zusammenfassen, die 14 Modelle in drei verschiedenen Kategorien auf Herz und Nieren geprüft hat (Heft 4/2025)
Acht Modelle bekommen dabei das Urteil „gut“, darunter auch günstige Sitze für 60 bis 70 Euro für jede der drei getesteten Montagekategorien - Frontsitze, Rücksitze für den Gepäckträger und Rücksitze zur Montage am Rahmen. Die restlichen Sitze sind „befriedigend“.
Durchgefallen ist kein Sitz, obgleich die Hälfte der sechs Modelle mit der Gesamtnote „befriedigend“ zumindest im Detail Schwachpunkte bei der Sicherheit aufweist.
Nicht jeder Sitz ist für jedes Fahrrad geeignet
Der Haken: Der Sitz muss immer am entsprechenden Fahrrad montierbar sein. Das ist aber nicht immer der Fall. Die Standard-Adapter im Test zur Rahmenmontage passten nicht an jedes Fahrrad, egal ob mit oder ohne Motor. Einige Anbieter bieten Adapter aber als Zubehör an, welche etwa auch an einem zweiten Rad angebracht werden können.
Generell finden sich Informationen in den Gebrauchsanweisungen der Sitzanbieter - teilweise auch online, erläutert der zuständige Testleiter Nico Langenbeck. „Hier gibt es aber Unterschiede hinsichtlich des Umfangs der Angaben und nicht alle Aspekte werden betrachtet. Insbesondere für Laien können die Angaben zum Teil auch verwirrend sein“, so Langenbeck. „Daher ist es ratsam, mit dem eigenen Rad einen Fachhändler aufzusuchen.“
Ganz wichtig: „Alle Montageanleitungen der Anbieter zu den getesteten Sitzen verbieten die Befestigung an Carbonrahmen. Generell kann die Befestigung an Carbonrahmen zu schweren Beschädigungen führen“, so der Testleiter.
Der Fahrradanbieter sollte generell den Transport von Kindern im Sitz zulassen - siehe Gebrauchsanweisung. Das schlössen mittlerweile allerdings einige Anbieter aus.
So unterscheiden sich die drei Montagearten
„Recht vielseitig“ ist dem Testbericht zufolge die Montage am Gepäckträger. Sie sei geeignet für fast alle E-Bikes und Fahrräder. Zumal sich ein Gepäckträger im Falle des Fehlens bei vielen Rädern nachrüsten ließe.
Frontsitze für die Montage am Steuerrohr oder Lenkerschaft sind speziell für klassische, ältere Fahrräder geeignet, wo Lenker weit nach hinten geschwungen sind. Generell ungünstig hier: Räder mit sportlicher, nach vorn gebeugter Sitzhaltung. An Rahmen aus Carbon könne der nötige Montageblock gar nicht montiert werden.
Bei der Heckmontage am Sattelrohr sind Tiefeinsteiger und klassische Fahrradrahmen mit eher dünnen Rohren im Vorteil. Bei dicken Rohren oder E-Bikes mit Akkus auf dem Gepäckträger kann es Probleme geben. Tabu sei diese Montageart bei Fahrrädern mit Carbonrahmen oder gefedertem Hinterrad.
Das sind die guten Modelle im Test
Die besten Hecksitze zur Rahmenmontage sind die guten „Polisport Bilby Maxi FF“ (69 Euro) und „Thule Yepp 2 Maxi“ (160 Euro). Ebenfalls gut: Der „Hamax
Caress“ (140 Euro) und der „Britax Römer Jockey Pro“ (150 Euro).
Bei den Modellen für die Montage auf dem Gepäckräger hat der „Thule Yepp 2 Maxi“ (140 Euro) die Nase vorn. Hier werden ebenfalls mit der Note „gut“ bewertet: Der „Polisport Bilby Maxi CFS“ (69 Euro) sowie der „Hamax
Caress“, der als Modell für diese Montageart ebenfalls 140 Euro kostet.
Von den drei Frontsitzen im Testfeld hat der „Bobike Go Mini“ für 63 Euro die Nase vorn.