Bei wässrigem oder blutigem Stuhlgang den Arzt konsultieren Baby mit Durchfall weiter normal stillen
Köln (dapd) l Wenn Säuglinge Durchfall haben, besteht immer die Sorge bei den Eltern, dass ihre Kinder dadurch zu viel Flüssigkeit verlieren. "Durchfall wird in der Regel aber erst in Kombination mit Erbrechen gefährlich, wenn keine Flüssigkeit mehr zugeführt werden kann", sagt Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aus Köln.
In früheren Jahren galt eine Durchfallerkrankung bei Babys als Gefahr, heute verschreiben Kinder- und Jugendärzte nicht gleich Elektrolytlösungen: "In den ersten sechs Monaten können Babys ganz normal weiter gestillt oder ihnen das Fläschchen gegeben werden", sagt Hartmann. Ebenso sei das Zufüttern mit Tee oder verdünnter Babymilch nicht zwingend erforderlich: "Die Gefahr einer Dehydration besteht meistens nur, wenn das Baby gleichzeitig erbricht."
Das Gewicht der Kinder regelmäßig kontrollieren
Entscheidend ist der Allgemeinzustand des Kindes: "Wenn es gut trinkt und munter ist, besteht so gut wie keine Gefahr", so der Präsident des Berufsverbands. Wird das Kind allerdings lethargisch, bekommt es eine trockene Zunge oder eine eingesunkene Fontanelle, müssen Eltern sofort zum Arzt.
Außerdem gilt die Faustregel: "Entleert ein Säugling mehr als sechs wässrige Durchfälle pro Tag, sind die Durchfälle blutig oder sind auch andere Familienangehörige betroffen, ist eine ärztliche Untersuchung in jedem Fall erforderlich", rät Hartmann. Zudem sollten Eltern das Gewicht ihrer Kinder regelmäßig kontrollieren: "Kleine Babys sollten bei einer Erkrankung nicht mehr als zehn Prozent ihres Gewichtes verlieren."