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Schädling Befall mit Miniermotten: Wohin dann mit dem Kastanienlaub?

Auffallend viele Rosskastanien lassen in diesem Jahr schon sehr früh ihre Blätter fallen. Daran ist ein kleines Insekt schuld - Gartenbesitzer sollten wissen, wie sie kontaminiertes Laub entsorgen.

Von dpa 13.09.2024, 16:03
Erst braun, dann ab: Die Miniermotte lässt viele Kastanienbäume frühzeitig verkahlen.
Erst braun, dann ab: Die Miniermotte lässt viele Kastanienbäume frühzeitig verkahlen. Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn

Berlin - Mancherorts liegen Laubhaufen am Wegesrand als wäre schon tiefster Herbst: Die Miniermotte macht vielen Kastanienbäumen zu schaffen. Sie verkahlen frühzeitig. 

Das Laub kann nicht wie die gesunden Blätter anderer Bäume einfach so zu wertvollem Kompost im eigenen Garten oder zu einer Frostschutz-Decke für andere Pflanzen im Winter werden – es muss so entsorgt werden, dass keine weitere Infektionsgefahr für andere Rosskastanien besteht.

Gewerbliche Komposthaufen werden heißer

Mit Miniermotten befallenes Laub sollte über die Biotonne entsorgt oder bei größeren Mengen zu einer Grüngut-Annahmestelle gebracht werden, sagt eine Sprecherin des Verbands kommunaler Unternehmen, zu dessen Mitgliedern auch die städtischen Entsorger gehören. Deren große Kompostieranlagen entwickeln während des Verrottungsprozesses ausreichend hohe Temperaturen, um verbliebene Eier und Larven der Miniermotte abzutöten.

Das schafft der hauseigene kleinere Komposthaufen nicht, so die Sprecherin. Würden verrottete Blattreste mit dem Kompostboden in den nächsten Jahren wieder im Garten verteilt, könnte sich die Miniermotte dadurch weiter ausbreiten.

Übrigens: Das Laub sollte laut VKU nicht mit dem Restmüll entsorgt werden.

Manche Müllentsorger verleihen Fahrzeuge

Es ist einfach zu viel Laub für die Biotonne? Mancherorts wird das Grüngut auch vom Entsorger abgeholt. Dafür kann man je nach Wohnort einen Termin vereinbaren. Der VKU-Sprecherin zufolge verleihen einige Kommunen auch Fahrzeuge, um das Laub zu den Annahmestellen zu transportieren. 

Gute Nachricht für alle, die nicht stundenlang kehren wollen: „Für das Laub auf der Straße sind in der Regel die jeweiligen Kommunen zuständig.“

Die Miniermotte ist laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ein fünf Millimeter großer Schmetterling. Er legt seine Eier im Frühjahr auf den Blattoberseiten des Kastanienbaums ab, und in den folgenden Monaten fressen sich die Nachkommen des Schädlings durch das Blattinnere. Bereits im August und September fallen daher die braunen, trockenen Blätter von den Rosskastanien.

Bisher gibt es keine Erkenntnisse darüber, ob Kastanienbäume wegen des Befalls absterben, heißt es vom Nabu. Auf Dauer sei jedoch mit einer Schwächung der Bäume zu rechnen, da sie durch das Absterben der Blätter an der Photosynthese gehindert werden.

Esskastanien nicht betroffen

Miniermotten befallen nur weißblütige Rosskastanien, die oft an Straßen und in Parks stehen. Diese erkennt man aktuell natürlich leicht am schon herabfallenden Laub. Ihre Früchte werden nahezu gleichzeitig mit den Esskastanien reif. Auch optisch haben die beiden Gehölze einige Ähnlichkeiten, botanisch jedoch sind es zwei ganz verschiedene Gattungen.

Wichtigster Unterschied: Die Früchte der Rosskastanie kann man nicht essen. Sie taugen dafür als alternatives Waschmittel, denn die Rosskastanie gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse.

Ein gutes Merkmal zum Unterscheiden sind auch die Blüten: Die Rosskastanie ist bekannt für prächtige bis zu 30 Zentimeter hohe Blütenkerzen, während die ährenförmigen Blüten der Edelkastanie vergleichsweise schlicht sind. Außerdem trägt die Rosskastanie handförmige Blüten, die der Edelkastanie sind lanzenförmig.