Bergen-Belsen: Ort des Leidens und des Todes
Bergen-Belsen (dpa) - Das Konzentrationslager Bergen-Belsen wurde während des Zweiten Weltkriegs aufgebaut. Von den über 200 000 Gefangenen, die hierher in die Lüneburger Heide deportiert wurden, kamen mehr als 52 000 KZ-Häftlinge und 20 000 Kriegsgefangene ums Leben.
Zunächst war Bergen-Belsen ein Kriegsgefangenenlager mit vielen russischen Häftlingen. Im Frühjahr 1943 entstand auf einem Teil des Geländes das KZ. Die SS bezeichnete es als "Aufenthaltslager" für Juden, die gegen im Ausland gefangen gehaltene Deutsche ausgetauscht werden sollten.
Von März 1944 an wurden in Bergen-Belsen kranke Häftlinge aus anderen Lagern untergebracht. Außerdem wurde das Lager Ziel von Transporten und Todesmärschen aus frontnahen Konzentrationslagern - und war bald überfüllt. Es gab kaum Essen und häufig kein Wasser. Seuchen wie Typhus, Ruhr und Fleckfieber brachen aus. 35 000 Menschen starben allein zwischen Anfang Januar und Mitte April 1945 an Hunger und Krankheiten.
Britische Soldaten befreiten die Gefangenen am 15. April 1945. Auf dem Gelände lagen etwa 10 000 Leichen. Bis Mitte Juni starben weitere 14 000 Menschen in den von den Engländern eingerichteten Krankenstationen. Im Mai 1945 evakuierten die Briten das Lager und brannten die Baracken wegen der Seuchengefahr nieder.