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Betrug bei Vaterschaftstest: DNA-Analyse bringt Sicherheit

11.10.2013, 13:50

Die DNA ermöglicht heute eine eindeutige Zuordnung einer Vaterschaft. Nicht immer ist diese Erkenntnis jedoch vom angeblichen Vater gewollt, schließlich können Erbschafts- und Unterhaltszahlungsansprüche daraus resultieren.

Der jüngste Fall, bei dem zwei Brüder ihre Identität beim Vaterschaftstest tauschen wollten, hat die Debatte um die Sicherheit bei der Durchführung von Vaterschaftstest erneut entfacht. Immer wieder kommt es hier zu Betrugsversuchen, wenn Männer eine Vaterschaft nicht anerkennen möchten. Aufgrund der strengen gesetzlichen Vorschriften zur vollständig dokumentierten Probenahme fliegen solche Fälle jedoch häufig auf.

Dokumentierte Probenahme macht Betrug unmöglich

Gemäß dem Gendiagnostikgesetz (GenDG) ist eine Probenahme zur Feststellung einer Vaterschaft durch eine neutrale und sachverständige Person zu dokumentieren. Dies übernehmen in der Regel Ärzte, Amtsärzte oder Mitarbeiter eines Jugend- oder Gesundheitsamtes. Auch ein privates Labor kann eine dokumentierten Probenahme durchführen und ein entsprechendes Gutachten erstellen. Seriöse Anbieter schicken ein entsprechendes Formular zur Dokumentation im gelieferten Testset gleich mit. Durch die sorgfältige Dokumentation können immer wieder Betrugsversuche verhindert werden. Laut Rechtsmedizinerin Marion Nagy vom rechtsmedizinischen Institut der Charité kommt es oft vor, dass Personen mit einem falschen Ausweis zur Probenahme erscheinen. Der Betrug fliege jedoch schnell auf, wenn Unterschrift, das vor Ort geschossene Foto oder der Fingerabdruck nicht übereinstimmten, so Nagy.

Der gesetzliche Anspruch zur Klärung einer Vaterschaft

Die Frage, ob der rechtliche Vater auch der leibliche ist, kann für Kinder, Mütter und Väter von großer Bedeutung sein. Das seit dem Jahr 2008 bestehende Gesetz zur Klärung der Vaterschaft unterstützt Betroffene dabei – und zwar unabhängig von einem Anfechtungsverfahren. Sofern andere Familienmitglieder der Überprüfung einer Vaterschaft nicht zustimmen, kann ein Familiengericht die Durchführung durchsetzen.

Vaterschaftstest kostet zwischen 200 und 500 Euro

Eine DNA-Analyse bringt den Beteiligten hohe Sicherheit über die tatsächliche Verwandtschaftsbeziehung. Verschiedenste private Labore bieten ein Verfahren an, bei dem eine biologische Probe mit der des Kindes anhand von mindestens 21 Markern analysiert wird. Der DNA-Analyse wird eine fast 100-prozentige Sicherheit zugesprochen. Wie hoch die Kosten für einen Vaterschaftstest sind, hängt dabei individuell von den Laboren ab. Der Preis eines Vaterschaftstests kann je nach Umfang zwischen 200 und 500 Euro liegen. Bei einem privat durchgeführten Vaterschaftstest trägt der jeweilige Auftraggeber die Kosten für die DNA-Analyse selbst. Im Rahmen eines gerichtlich veranlassten Verfahrens muss derjenige die Kosten tragen, der auf Basis des Testergebnisses als biologischer Vater ermittelt wird.